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An US-KonzernBayer verkauft Sparte Tiergesundheit – Mitarbeiter vorerst gesichert

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Bayer

Das Bayer-Werk im Chemiepark bei Leverkusen.

Leverkusen – Bayer trennt sich von seiner Tiermedizin-Sparte „Animal Health“. Wie der Leverkusener Konzern am Dienstag bekanntgab, erwirbt das US-Unternehmen Elanco das Geschäft für 7,6 Milliarden Dollar. Dabei sollen 5,3 Milliarden Dollar aus einer Barkomponente stammen, die übrigen 2,3 Milliarden Elanco-Aktien sein. Von ihnen wolle sich der Konzern dann „zu gegebener Zeit“ trennen.

Zuletzt hatte Bayer bereits die Verkäufe der 60-Prozent-Beteiligung am Leverkusener Chemieparkbetreiber Currenta, seiner Fußpflegemarke Dr. Scholl’s und der Sonnenschutzmarke Coppertone bekanntgegeben. Der Konzern muss die hohen Schulden durch den Kauf des US-Saatgutherstellers Monsanto abbauen. Der Deal hatte Bayer 66 Milliarden Dollar gekostet. Der Verkauf der Tiermedizin ist laut Unternehmen die größte Transaktion im Rahmen der Portfolio-Anpassung. Sie stärke „unseren Fokus als ein führendes Life-Science-Unternehmen“, so Vorstandschef Werner Baumann.

Tiermedizin ist die kleinste Sparte

Die Tiermedizin ist die kleinste Sparte Bayers. Sie hat ihren Hauptsitz in Monheim und Produktionsanlagen in Kiel und dem US-Bundesstaat Oklahoma. Im Jahr 2018 machte sie laut Bayer einen Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar. Insgesamt beschäftigt sie 3700 Mitarbeiter. Baumann sagte, die Mitarbeiter der deutschen Animal Health GmbH seien bis Ende 2025 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt und würden „zu vergleichbaren Konditionen“ weiterbeschäftigt. Mitarbeiter von KVP Kiel und Bayer Vital, deren Übergang zu Elanco vorgesehen sei, seien für drei Jahre geschützt.

Oliver Zühlke, Vorsitzender des Betriebsrats, erwartet von Elanco alsbald klare Zusagen über die Weiterentwicklung des Tiergesundheitsgeschäfts. Er betonte, dass die Absicherung der Kollegen in den veräußerten Konzernteilen „hart errungen“ und „alles andere als eine Selbstverständlichkeit“ sei. Seine Kollegin Heike Hausfeld kündigte an, in den Detailverhandlungen mit Elanco vor allem auf die Altersversorgung zu achten.

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Elanco wird mit dem Kauf von „Animal Health“ laut Bayer zum zweitgrößten Anbieter von Tiermedikamenten. Die Sparte verkauft zum Beispiel Halsbänder zur Abwehr von Ungeziefer und Zecken-, Floh- und Entwurmungsmittel. Der Verkauf soll laut Leverkusener Konzern Mitte 2020 abgeschlossen sein. Über einen möglichen Handel von Bayer und Elanco wurde bereits seit längerem spekuliert.

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