Anteil mehr als verdoppeltImmer mehr Beschäftigte in NRW haben einen Zweitjob

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Bundesagentur für Arbeit Symbolbild

Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit legen offen, dass viele Menschen in NRW auf einen Nebenverdienst angewiesen sind.

Köln – In Nordrhein-Westfalen haben immer mehr Menschen einen Nebenjob. So stieg die Zahl der Mehrfachbeschäftigten innerhalb von 15 Jahren von rund 300 000 auf 740 000 Mitte vergangenen Jahres. Das geht aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag.

Damit stieg der Nebenjobber-Anteil an den Beschäftigten insgesamt von 4,3 auf 9,1 Prozent. Der Anstieg verlief mehr oder minder kontinuierlich. Fünf Jahre zuvor, Mitte 2013, waren es in NRW noch rund 120 000 Mehrfachbeschäftigte weniger.

„Einkommen aus einem Job reicht nicht mehr aus“

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin Linksfraktion, Sabine Zimmermann, sagte: „Für immer mehr Beschäftigte reicht das Einkommen aus einem Job nicht mehr aus.“ Sie meinte: „Der überwiegende Teil dürfte aus purer finanzieller Not mehr als einen Job haben und nicht freiwillig.“

Mit Einschränkungen bestätigt wird diese Einschätzung vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), der Forschungseinrichtung der BA. Nebenjobber verdienten in ihrem Hauptjob durchschnittlich deutlich weniger als Menschen ohne Nebenjob, sagte IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber.

Nach einer Studie des Instituts bekommen Nebenjobber in ihrer Hauptbeschäftigung in Deutschland durchschnittlich etwa 570 Euro im Monat weniger als Personen mit nur einem Job. „Das deutet schon darauf hin, dass relativ viele Nebenjobber auf das zusätzliche Geld angewiesen sind“, sagte Weber. Das treffe aber nicht auf alle zu. (dpa)

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