Autobauer streicht 5000 JobsArbeitsplätze im Kölner Fordwerk in Gefahr

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  • Der Auto-Konzern Ford will in Deutschland 5000 Arbeitsplätze streichen.
  • Autoexperte Ferdinand Dudenhöfer ist skeptisch, ob es dabei bleibt.
  • Politik und Wirtschaft reagieren besorgt.

Köln – Ford steht vor einschneidenden Sparmaßnahmen. Bereits im Januar hatte die Unternehmensleitung die Mitarbeiter auf einen Sparkurs und den Abbau von Tausenden Stellen eingestellt. Jetzt wurde der Autobauer konkreter.

In einem Schreiben an alle Mitarbeiter, das am Freitag um kurz nach 12 Uhr rausging und das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, heißt es : „Für die Ford-Werke bedeutet das Strukturkosteneinsparungen von mindestens 500 Millionen Euro und somit eine Verschlankung der gesamten Organisationsstruktur. Damit einher geht in Deutschland eine Personalreduzierung um mehr als 5000 Stellen (einschließlich Leiharbeitnehmern)“.

Unterzeichnet ist das Schreiben von Ford-Deutschland-Chef Gunnar Herrmann und Geschäftsführer Rainer Ludwig. Aus dem Schreiben geht hervor, dass Abfindungsregelungen und Frühverrentungen Mitarbeitern an allen drei deutschen Ford-Standorten angeboten werden. Ford wollte sich am Freitag nicht dazu äußern, welche Standorte wie stark vom Stellenabbau betroffen sein werden.

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Ford beschäftigt in Köln und dem kleinen Forschungsstandort Aachen zusammen 18.000 Mitarbeiter. Weitere 6000 arbeiten im Werk Saarlouis. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer, Professor an der Universität Duisburg-Essen glaubt, dass sogar noch mehr Mitarbeiter von Ford Deutschland ihre Jobs verlieren könnten.

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Enttäuscht von Fords Entscheidung zeigt sich OB Henriette Reker: „Nach den bisherigen Ankündigungen müssen wir damit rechnen, dass ein Großteil der Stelleneinsparungen in Köln realisiert werden soll. Als Oberbürgermeisterin dieser Stadt hätte ich mir eine zukunftsgewandtere Entscheidung der Konzernzentrale gewünscht. Eine, die berücksichtigt, dass in Köln die besten Voraussetzungen für eine positive Zukunftsentwicklung in Europa vorliegen. Das gilt für die Marktpräsenz und auch für die technologische Weiterentwicklung der Fahrzeuge.“

Die Kölner Wirtschaft sieht die Sparmaßnahmen mit Sorge. „Eine Schwächung von Ford in Köln wäre für die Wirtschaft am Standort bedauerlich“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Ulf Reichardt. „Ich hoffe, dass Ford in Köln gestärkt aus diesen Maßnahmen hervorgeht. Eine starke Industrie ist wichtig für Köln und unsere Region.“

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hat sich ebenfalls in die Debatte eingeschaltet: „Der Trend zur Elektromobilität und zum autonomen Fahren stellt Hersteller und Zulieferer vor große Herausforderungen. Die Landesregierung steht in engem Kontakt mit Vorstand, Betriebsräten und Gewerkschaften, damit Ford in NRW eine gute Zukunft hat. Denn das Unternehmen spielt eine wichtige Rolle in den strategischen Überlegungen der Landesregierung zur Zukunft der Mobilität.“

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