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Berechnung eines VergleichsportalsNeuer Hartz-IV-Satz deckt Stromkosten nicht

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Verivox zufolge enthält der neue Hartz-IV-Satz erneut zu wenig Geld für Stromkosten.

Berlin/Düsseldorf – Der Hartz-IV-Satz für das kommende Jahr enthält einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox zufolge erneut zu wenig Geld für Stromkosten. In Nordrhein-Westfalen sei die Strompauschale im Schnitt um 24 Prozent zu niedrig angesetzt, errechneten die Branchenkenner. Bundesweit liegt das Defizit demnach bei 22 Prozent.

Alleinlebenden Hartz-IV-Empfängern im bevölkerungsreichsten Bundesland fehlen damit laut Verivox im Schnitt 102 Euro pro Jahr. Bundesweit beläuft sich der Fehlbetrag auf 94 Euro.

Weitere Erhöhungen

Zum neuen Jahr soll der Regelsatz für einen alleinstehenden Erwachsenen um mindestens 7 Euro auf 439 Euro pro Monat steigen - es dürfte noch eine Erhöhung geben, wenn die jährliche Lohn- und Preisentwicklung berücksichtigt wird. Von den 439 Euro seien 35,30 Euro zur Begleichung der Stromkosten vorgesehen, erklärte Verivox. Die Stromkosten eines Ein-Personen-Haushalts mit einem Verbrauch von 1500 Kilowattstunden beliefen sich im deutschen Schnitt aber auf 43,17 Euro im Monat.

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Noch größer werde die Lücke, wenn Haushalte Strom aus der Grundversorgung bezögen statt eines günstigeren Tarifs, dann lägen die Kosten bundesweit im Schnitt bei monatlich 48,75 Euro und es fehlten im Jahr gut 161 Euro, in Nordrhein-Westfalen 155 Euro. Regional gebe es große Unterschiede.

Das Vergleichsportal kritisiert, dass der fehlende Betrag zur Deckung der Stromkosten wachse. Seit der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 sei der Regelsatz um rund 27 Prozent gestiegen, die Strompreise hätten sich im gleichen Zeitraum durchschnittlich aber um 61 Prozent verteuert - in der Grundversorgung sogar um 78 Prozent. (dpa)

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