Bis zu 250.000 Euro pro Monat verbranntNeffen von Olaf Scholz sind pleite

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Startup Neffen Scholz pleite

Olaf Scholz hat sich zur Insolvenz der Firma seiner Neffen nicht geäußert.

Hamburg/Köln – Steigende Inflation, Energiekrise und schlechte Umfragewerte – Bundeskanzler Olaf Scholz hat es derzeit alles andere als leicht. Finanzielle Sorgen muss sich der Bundeskanzler persönlich allerdings nicht machen, ganz im Gegensatz zu seinen seinen Neffen Fabian und Jakob Scholz.

Diese und Mitgründer Kelvin Craig haben mit ihrem Finanztechnologieunternehmen Rubarb Insolvenz angemeldet, wie das „Handelsblatt“ mit Bezug auf Informationen aus Unternehmenskreisen berichtet.

Insolventes Fintech erst 2020 gegründet

Vor gerade einmal 19 Monaten hatte das Trio das Start-up gegründet und viel Geld von Investoren gesammelt. Die Idee des Unternehmens: Mithilfe von Rubarb sollten App-Nutzer ihr Geld in nachhaltige Unternehmen auf der ganzen Welt investieren.

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Konkret funktionierte das so: Die Microinvestment-Plattform rundet via App krumme Beträge an der Kasse auf den nächsten Euro. Die dabei entstehenden Beträge investiert Rubarb dann automatisch in ETFs.

Fabian Scholz noch im Mai optimistisch

„Mit Rubarb sparst du, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Lebe dein Leben so, wie du es willst und lege sogar etwas zur Seite, während du Geld ausgibst“, pries das Unternehmen auf der Website an. Doch ganz so einfach war es dann wohl doch nicht.

Was mit ihrem Geld passierte, ist den Investoren heute unerklärlich. Zumal sich Fabian Scholz – der die Insolvenzanmeldung inzwischen bestätigt hat – ihnen gegenüber laut Investoren noch Mitte Mai äußerst optimistisch geäußert habe. „Wir haben ein schönes und funktionelles Produkt entwickelt, das in der heutigen Welt Sinn macht, und die Investoren sind von der Geschwindigkeit und Qualität unserer Umsetzung beeindruckt“, wird er im Handelsblatt zitiert.

Auf Rubarb folgt Kudona

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Scholz-Brüder gerade eine Tochterfirma namens Kudona aufgezogen. Damals hieß es, die ETF-Sparapp bleibe bestehen, doch der Entwicklungsfokus liege nun auf Kudona. Die neue App bot Finanzprodukte aus dem Kryptobereich an. Die Idee war nicht neu, wie schon mehrere Kryptoanbieter ging Kudona mit dem Ziel an den Start, das sogenannte Dezentralized Finance für den Massenmarkt öffnen.

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Nicht mal zwei Monate später steht das Fintech vor dem Aus. Bis zu 250.000 Euro sollen die Scholz-Neffen laut „Handelsblatt“ pro Monat verbrannt haben. Jüngst aber seien Finanzierungszusagen zurückgezogen worden. Ein neuer Geldgeber ließ sich offenbar nicht finden.

„Wegen der zurückgezogenen Finanzierungszusagen wird die Rubarb GmbH die Gehälter erstmalig Ende Juli nicht mehr bezahlen können“, sagte Fabian Scholz dem „Handelsblatt“. Man müsse „frühzeitig die Sanierungsmöglichkeiten der Insolvenzordnung einsetzen“, so Unternehmensgründer Scholz.

Olaf Scholz hat sich bislang nicht zur Insolvenz seiner Neffen geäußert. Der Bundeskanzler gilt nicht als Freund des Aktienmarkts.

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