Boomender Markt für E-AutosTüv baut neues Prüflabor für Batterien in Aachen

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Das neue Tüv-Prüflabor für Batterien in Aachen.

Köln  – In den vergangenen drei Jahren hat die Elektromobilität in Deutschland sowie weltweit deutlich an Fahrt aufgenommen. Waren vor allem die deutschen Autobauer anfangs zögerlich, hat sich die Dynamik nicht nur durch den US-Elektropionier Tesla, sondern vor allem auch durch die strengeren Co2-Vorgaben der EU deutlich erhöht.

Auch dank üppiger staatlicher Förderungen boomt der Markt für E-Fahrzeuge. Noch 2019 wurden in Deutschland 63.000 Batterie-Modelle neu zugelassen, 2021 waren es bereits 356.000. Und der Trend setzt sich weiter fort. Dementsprechend steigt auch der Bedarf an herstellerunabhängigen Prüfkapazitäten für Batterien in den kommenden Jahren erheblich.

Um diese Entwicklung technologisch zu begleiten, hat der Tüv Rheinland zusammen mit Partnern mehr als 24 Millionen Euro in ein Testzentrum für Fahrzeugbatterien investiert. In dem Labor in Aachen werden künftig auf rund 2200 Quadratmetern Batterien bis zu einer Größe von 800 Kilogramm geprüft. Im Vollbetrieb werden 25 Beschäftigte in der Einrichtung arbeiten.

„Unser Ziel ist es, mit der Arbeit an unserem neuen Standort in Heerlen-Aachen dazu beizutragen, Elektromobilität sicher zu gestalten und gleichzeitig Innovationen zu begleiten“, sagt Tüv-Vorstandschef Michael Fübi bei der Eröffnung am Dienstag. Hersteller drängten mit immer neuen Modellen auf den Markt.

Erweiterung geplant

In dem Labor sollen künftig alle gängigen und im Markt geforderten Sicherheitsstandards vollständig überprüft werden. Zum einen die, die der Gesetzgeber vorsieht, zum anderen aber auch besondere Anforderungen der Hersteller bei der Batterieentwicklung. „Haltbarkeit und Kosten, Materialeinsatz und Leistungsfähigkeit, Reichweite und Recycling-Fähigkeit: Das sind zentrale Aspekte der Batterieentwicklung. Die Prüfleistungen des neuen Testzentrums tragen zu einer höheren Verlässlichkeit der Technologien bei, aber auch zu marktfähigen Innovationen“, sagte Professor Achim Kampker, Leiter des Lehrstuhls „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen.

Das neue Kompetenzzentrum ist dabei in das Netzwerk von Tüv Rheinland mit Prüfzentren rund um den Globus eingebunden. So kann das Team in Aachen für die Branche schon zum Start die gesamte Wertschöpfungskette rund um Traktionsbatterien von Fahrzeugen abdecken: von Unterstützung bei der Entwicklung über umfassende Tests bis zur Typprüfung.

Im Fokus steht dabei zunächst zum Start der stark wachsende Prüfmarkt für Batterien von Fahrzeugen. Künftig soll das Testangebot aber auch auf andere Speicheranwendungen ausgeweitet werden.

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Die Bauzeit für das neue Labor lag bei insgesamt rund 18 Monaten. Betrieben wird das Zentrum von der Tüv Rheinland Automotive Component Testing, einer Kooperation mit dem Gewerbeflächendienstleister „ConAC“ aus Aachen.

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