Carlswerk in Köln-MülheimVom Industrieareal zum urbanen Quartier

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Das Carlswerk an der Schanzenstraße in Mülheim.

Das Carlswerk an der Schanzenstraße in Mülheim.

Köln – Vor zehn Jahren hat der Immobilienentwickler Beos aus Berlin das ehemalige Carlswerk an der Schanzenstraße in Köln-Mülheim gekauft. Mit der Entwicklung auf dem Gelände zeigt sich das Unternehmen sehr zufrieden: „Es ist gelungen, aus einer ehemaligen Industriefläche von 125 000 Quadratmetern ein urbanes Stadtquartier zu machen”, sagten Projektmanager Sébastien Herzog und Beos-Niederlassungsleiter Sebastian Jansen auf der Jubiläumsfeier.

Leben auf dem Gelände

Ankermieter wie der Buchverlag Bastei Lübbe, der Telekommunikationskonzern Telefónica, das Schauspielhaus mit seinen beiden Depot-Spielstätten oder die Kletterhalle Stuntwerk sorgen von morgens bis abends für Leben auf dem Gelände.

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Auch zwei Sportvereine, Gewichtheber und Ringer aus Mülheim, sind zuletzt auf das Gelände des ehemaligen F&G-Kabelwerks gezogen. Eine „noch stärkere öffentlichkeitswirksame Nutzung” streben die Investoren an. So soll zum Beispiel auch die heute noch bestehende Außenmauer rund um das Gelände teilweise eingerissen werden, um größere Zugänge zu schaffen.

Die Entwicklung sei dynamischer verlaufen als erwartet, berichten die Beos-Manager. So sei Rewe Digital vor dreieinhalb Jahren im Kupferwerk auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern gestartet - heute seien es bereits zehnmal so viel.

2000 Arbeitsplätze

Auf dem Gelände entstanden 2000 Arbeitsplätze, berichtet Herzog. Die Beos - beziehungsweise der hinter ihr stehende Fonds - habe bisher 150 Millionen Euro investiert, doppelt so viel wie zunächst erwartet. „Wir haben die Gebäude höherwertiger entwickeln können als vorher vermutet”, sagt Beos-Vorstand Jan Plückhahn.

Die ungewöhnliche Fabrikarchitektur mit ihren hohen Räumen (Lofts) kommt gut an: "Die angenehme Nachbarschaft, der gesamte Baustil auf dem Gelände und der kreative Vibe hier in der ehemaligen Wickelei haben den Ausschlag für unseren Umzug hierhin gegeben", sagt Armin Truger, Gründer und Chef der Pro Sky AG, einer Agentur für Flug- und Reisevermittlungen für Geschäftskunden. Dabei waren die vorherigen Adressen auch nicht schlecht: Fast 20 Jahre lang saß Pro Sky auf dem Hohenstaufenring und auf der Hohe Straße in der Kölner Innenstadt.

Neues Parkhaus

Auf dem Carlswerk-Gelände gibt es inzwischen für fast alle ehemaligen Industriehallen (wie Drahtlager, Kupferwerk, Wickelei, Aluhalle oder Spulenfabrik) neue Nutzungen. 90 Prozent der ehemaligen Fabrik- und Verwaltungsgebäude sind entwickelt. Derzeit wird ein Parkhaus mit 450 Stellplätzen gebaut. Außerdem wird eine alte Fabrikhalle in Veranstaltungs- und Konzerträume umgewandelt. Ein darin integrierter Biergarten soll stets geöffnet sein und - wie bereits andere gastronomische Angebote - die Attraktivität des Geländes für das breite Publikum noch erhöhen.

In den kommenden Jahren will die Beos weitere 30 Millionen Euro in die Geländeentwicklung stecken.

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