CoronakriseIfo-Institut rechnet mit historischen Folgen für die Wirtschaft

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Wegen der Corona-Krise ist der Warenumschlag im Hamburger Hafen um rund zehn Prozent gesunken.

München – Die Coronavirus-Krise könnte Deutschland nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts mehr als eine halbe Billion Euro und mehr als eine Million Jobs kosten. „Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Montag. Statt eines leichten Wachstums wird die Wirtschaft demnach deutlich schrumpfen. Der Unterschied könnte je nach Szenario 7,2 bis 20,6 Prozentpunkte betragen. „Das entspricht Kosten von 255 bis 729 Milliarden Euro“, sagte Fuest.

Corona-Krise: Ifo-Institut prognostiziert düstere Zukunft

„Auch am Arbeitsmarkt kommt es durch die Krise zu massiven Verwerfungen“, betont Fuest. „Diese stellen die Zustände auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in den Schatten.“ Bis zu 1,8 Millionen sozialversicherungspflichtige Jobs könnten abgebaut werden, mehr als sechs Millionen Menschen von Kurzarbeit betroffen sein. In optimistischeren Szenarien fallen allerdings sehr viel weniger Jobs weg und auch die Kurzarbeit ist nicht so ausgeprägt.

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Die Krise werde zu Produktionsausfällen von Hunderten Milliarden Euro führen, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit „in die Höhe schnellen lassen und den Staatshaushalt erheblich belasten“, heißt es in einer Mitteilung des Wirtschaftsforschungsinstituts. „Es lohnt sich daher, quasi jeden denkbaren Betrag für gesundheitspolitische Maßnahmen einzusetzen“, betont Fuest. „Ziel muss es sein, die Teilschließung der Wirtschaft zu verkürzen, ohne die Bekämpfung der Epidemie zu beeinträchtigen.“ Man brauche Strategien, wie die Produktion wieder aufgenommen und die Epidemie gleichzeitig weiter eingedämmt werden könne.

Für einen zweimonatigen Teilstillstand der Wirtschaft errechnet das Ifo-Institut Kosten zwischen 255 und 495 Milliarden Euro. Bei drei Monaten sind es demnach 354 bis 729 Milliarden. (dpa)

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