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Telekom verkauft FunktürmeKölner Fernsehturm gehört bald zur Hälfte Nordamerikanern

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Der Kölner Fernsehturm Colonius gehört künftig auch amerikanischen Investoren. (Archivbild)

Bonn – Viele Konkurrenten haben den Schritt bereits vollzogen, jetzt folgt auch die Deutsche Telekom: Der Bonner Konzern will die Mehrheit seines Funkturmgeschäfts verkaufen. 51 Prozent der Sparte gehen an zwei Investoren in Nordamerika, der Wert der Firma ist auf 17,5 Milliarden Euro festgelegt worden.

Konkret geht es um 40.000 Mobilfunk-Standorte, von denen sich 33.000 in Deutschland und 7000 in Österreich befinden. Die 33.000 deutschen Standorte werden dabei von der Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) mit Sitz in Münster betrieben.

Pläne für Colonius bleiben bestehen

In Köln wird der geplante Verkauf an prominenter Stelle greifbar. Denn die Deutsche Funkturm ist auch Eigentümerin des Kölner Fernsehturms Colonius. Der gehört also künftig auch zur Hälfte den nordamerikanischen Investoren.

Ein Sprecher versicherte jedoch, dass die „von der Telekom kommunizierte Partnerschaft für das Funkturmgeschäft (…) keine Einflüsse auf eine mögliche Wiedereröffnung des Colonius“ habe.

„Als DFMG Deutsche Funkturm GmbH sind und bleiben wir Eigentümer und freuen uns, gemeinsam mit der Stadt Köln weiter daran zu arbeiten, den Fernsehturm für Besucher wieder erlebbar zu machen.“

Erst gestern war der Colonius von der Stadt Köln offiziell zum schützenswerten Denkmal erklärt worden – was die Sanierung erleichtern und in der Folge eine Öffnung für Besucher ermöglichen soll.

Funkturm-Geschäft ist lukrativ

Der Verkauf des Funkturmgeschäfts bedarf allerdings noch der Zustimmung der Kartellbehörden. Die Telekom will die Einnahmen nutzen, um ihre hohe Verschuldung zu senken und ihre Anteile an der amerikanischen Tochterfirma T-Mobile US zu erhöhen. Gleichzeitig behält sie sich ein Rückkauf-Recht vor. An den Mobilfunk-Standorten selbst will sie künftig Mieterin sein.

2021 setzte das Funkturm-Geschäft der Telekom 1,1 Milliarden Euro um. Die Branche gilt als lukrativ, für Infrastrukturanbieter allerdings leichter zu managen als für die großen Telekommunikationsunternehmen.

Vodafone und Telefonica haben sich bereits von ihren Funktürmen getrennt. Bei den beiden Käufern handelt es sich um die kanadische Investmentgesellschaft Brookfield und den US-Infrakstrukturinvestor Digital Bridge.

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