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Konjunkturschwäche„Wirtschaftsweise“ erwarten weniger Wachstum und mehr Kurzarbeit

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Der deutschen Wirtschaft droht ein Einbruch. (Symbolbild)

Berlin – Die „Wirtschaftsweisen“ gehen trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche in Deutschland nicht von einer „breiten und tiefgehenden Rezession“ aus. Der Sachverständigenrat sieht derzeit keine Notwendigkeit eines Konjunkturprogramms, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Jahresgutachten hervorgeht.

Die fünf „Wirtschaftsweisen“ erwarten aber in diesem Jahr nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 0,5 Prozent und von 0,9 Prozent im kommenden Jahr. Sie liegt damit in etwa auf Höhe der Bundesregierung, die für 2020 mit einem Plus von 1,0 Prozent rechnet.

Kriselnde Unternehmen sollten auf Kurzarbeit setzen

Die schwache wirtschaftliche Dynamik werde sich voraussichtlich mindestens bis in das kommende Jahr ziehen, heißt es. Statt nun ein Konjunkturprogramm aufzulegen, geht es dem Gutachten zufolge darum, bestehende Instrumente wirken zu lassen. Als ein solches gilt etwa das Kurzarbeitergeld für kriselnde Unternehmen.

Zugleich verweisen die „Wirtschaftsweisen“ darauf, dass die Schuldenbremse eine Neuverschuldung nicht ausschließe und Spielräume für eine Erhöhung der öffentlichen Investitionen lasse.

Wirtschaftsweisen: Es müssen mehr Unternehmen gegründet werden

Voraussetzungen für ein höheres Produktivitätswachstum seien Bildung, Forschung und Innovation, heißt es weiter. Mit Blick auf gravierende Veränderungen in der Arbeitswelt durch den digitalen Wandel gelte es, Transformation von Wissen in wirtschaftlichen Erfolg zu stärken. Außerdem müsse die digitale Infrastruktur verbessert werden.

Die „Wirtschaftsweisen“ machen außerdem auf das Problem aufmerksam, dass in Deutschland weniger Unternehmen gegründet werden. Junge Wachstumsfirmen benötigten Eigenkapital. Bislang jedoch spielten Wagniskapitalinvestitionen in Deutschland nur eine geringe Rolle. Zudem gehe es um steuerliche Anreize. (dpa)

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