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E-Motorenbauer im InterviewDarum hat sich Marelli für den Standort Köln entschieden

Lesezeit 2 Minuten
Luftbild Fordwerke

Fordwerke in Köln-Niehl, mit Blick vom Colonius.

  • Marelli, einer der weltweit führenden Automobilzulieferer, will nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ eine neue Produktionsstätte aufbauen.
  • Das japanisch-italienische Unternehmen wird in der ersten Hälfte des kommenden Jahres auf dem Gelände der Ford-Werke die Produktion für elektrische Fahrzeugantriebe aufnehmen.
  • Im Interview verrät der Chef der E-Motoren-Sparte bei Marelli, Joachim Fetzer, Details der Ansiedlung.

Herr Fetzer, warum hat sich Marelli beim Bau der neuen Produktionsstätte für E-Motoren für den Standort Köln entschieden?

Köln ist eine der größten Städte Deutschlands. Das bietet natürlich Vorteile wie eine gute Verkehrsinfrastruktur, gute Anbindung an Schiene, Autobahn und Flughäfen. In der gesamten Metropolregion gibt es ein gutes Netzwerk an Unternehmen. Nicht nur aus dem Bereich Automobil, sondern auch im Maschinenbau gibt es starke Firmen, die die Zulieferer unterstützen.

Wie zufrieden waren Sie mit der Unterstützung seitens der Politik und der Wirtschaftsförderung?

Alles zum Thema Ford

Wir erleben in der Region ein positives politisches Umfeld. Das gilt für Köln und für die Landesregierung. Die Zusammenarbeit war kooperativ und schnell.

Zur Person

Joachim Fetzer, promovierter Ingenieur, begann seine Karriere bei Bosch. Nach mehreren Stationen in der Branche ist er seit 2019 CEO der E-Antrieb-Sparte bei Marelli. 

Warum hat sich Marelli für die Ansiedlung auf dem Gelände von Ford entschieden?

Wir haben einen Standort gesucht, an dem wir unsere Elektroantriebe bauen können. Wesentliche Kriterien waren dabei eine schnelle Verfügbarkeit und eine gute Infrastruktur. Das war bei Ford erfüllt. Wir haben auch andere Standorte geprüft, aber ein zusätzlicher wichtiger Punkt war, dass es in der Region qualifizierte Mitarbeiter gibt. Hier können wir auf den Ford-Pool zurückgreifen.

War es dabei von Vorteil, dass Ford eine Zeit lang den E-Laster von Streetscooter gebaut hat?

Indirekt ja, die Nähe zur Universität in Aachen und damit auch zu Streetscooter ist von Vorteil vor allem mit Blick auf das Know-how der Mitarbeiter. Wir finden auch im Umfeld der RWTH Aachen gute Ingenieure.

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Ist mittelfristig auch eine Zusammenarbeit mit Ford als Kunde von Marelli denkbar?

Wir wollen mit allen Fahrzeugherstellern weltweit zusammenarbeiten, und insofern ist Ford einer unserer möglichen Kunden. Wir planen, den Standort auf- und auszubauen. Elektromobilität ist für uns ein Wachstumsgebiet, das sehen wir an den Entwicklungen in Europa und China und auch demnächst sicherlich in den USA. Wir wollen Teil dieses Wachstums sein.

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