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Ende der SpekulationenDer erste europäische Elektro-Ford wird in Köln gebaut

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Die Ford-Zentrale in Köln

Die Ford-Zentrale in Köln

  • Lesen Sie hier die Hintergründe.

Köln – Das erste Elektroauto von Ford in Europa wird in Köln gebaut. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist die Standort-Entscheidung gefallen.

Alle wesentlichen Gremien des US-Autobauers haben dem Vernehmen nach zugestimmt. Zuerst hatte das Fachmagazin „Automobilwoche“ darüber berichtet. Eine Ford-Sprecherin wollte die Vorgänge nicht kommentieren. Schon seit Monaten war über den Zuschlag für das traditionsreiche Kölner Werk spekuliert worden. Neben Köln hatten sich auch die Werke in Saarlouis, im spanischen Valencia sowie in Craiova (Rumänien) für den Bau des neuen Modells beworben. Letzteres gilt neben Köln als Top-Favorit, vor allem wegen der geringeren Lohnkosten.

Bau auf VW-Plattform

Nun steht fest: Im Fiesta-Werk wird der Autobauer sein erstes vollelektrischen Massenmodell im Kleinwagensegment weltweit bauen. Produziert wird der Pkw wie bereits berichtet auf der MEB-Plattform des Volkswagenkonzerns, auf der auch der VW ID.3 und der ID.4 gebaut werden. 2019 hatten die beiden Konkurrenten eine umfassende Kooperation unter anderem bei den Themen E-Mobilität sowie autonomes Fahren vereinbart. Noch offen ist, wie viel eigenes Know-how beim Bau des E-Autos von Ford kommen wird, was erhebliche Unterschiede bei der Zahl der benötigten Beschäftigten macht.

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Die Vergabe für Köln gilt als strategisch richtungsweisend und bietet dem Werk, in dem nun die Zukunftstechnologie E-Mobilität angesiedelt wird, längerfristige Perspektive und damit auch Beschäftigung – auch wenn die Zahl der Mitarbeiter zum Bau insgesamt geringer sein wird als bei einem klassischen Verbrennermodell.

Dem Vernehmen nach soll das Kölner Werk für rund eine Milliarde Euro für den Bau des ersten europäischen E-Fords umgerüstet werden. Bislang hat Ford nur den an den Mustang angelehnten Mach-E im Angebot, der aus den USA importiert wird. Alle anderen Pkw dieses Segments sind bislang lediglich teilelektrisch.

Ford hat nach einem späten Start bei der Elektromobilität eine Aufholjagd gestartet. Ab 2023 sollen innerhalb von sechs Jahren mehr als 600.000 Fahrzeuge produziert werden.

Zweites Modell

Darüber hinaus prüft Ford nach früheren Angaben, ein zweites Modell anzubieten. Der Konzern braucht emissionsfreie Fahrzeuge in seiner Flotte, um die von der EU geforderten CO2 -Ziele in den nächsten Jahren zu erreichen. Andernfalls drohen hohe Bußgelder. Auch aufgrund dieser Sanktionen kommt dem Markt für E-Fahrzeuge in der EU strategische Bedeutung zu.

Ein erstes gutes Zeichen für den Standort Köln war vor einiger Zeit die Ankündigung, dass die Vorbereitung auf die Produktion mit dem VW-Baukasten im Entwicklungszentrum Köln-Merkenich angesiedelt wird. Dort wird der E-Ford entworfen und konstruiert. Hinzu kommen neben der Modernität und Effizienz des Werkes die gut qualifizierten Mitarbeiter.

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