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Eröffnung an der Hohe StraßeMassenansturm auf neuen Kölner Saturn

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Bei der Eröffnung am Donnerstagmorgen gab es einen enormen Andrang.

Köln – „Seit kurz nach 6 Uhr stehe ich hier“, sagt Oliver Fischer. Der Kölner führt die mehr als 200 Meter lange Menschenschlange an, die sich zweimal um den neuen Saturnmarkt an der Ecke Hohe Straße/Gürzenichstraße wickelt. 

„Ich brauche einen neuen Laptop und will die Eröffnungsangebote nutzen“, sagt Fischer. Da ist er nicht der Einzige. In Scharen schleppen die Kunden Flachbildfernseher, Notebooks und Staubsauger aus dem Markt, der an diesem Morgen um kurz nach 8 Uhr von Geschäftsführer Ralf Schmidbauer und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes eröffnet wurde.

„Außergewöhnliches Einkaufserlebnis“

Während Scho-Antwerpes an die 1961 am Hansaring beginnende Historie Saturns erinnerte und die Wichtigkeit für den Wirtschaftsstandort Köln hervorhob, freute sich Geschäftsführer Ralf Schmidbauer darüber, mit seinen 120 Mitarbeitern nun ein „außergewöhnliches Einkaufserlebnis“ bieten zu können. Dafür wurde im früheren Jacobi-Haus ein zweistelliger Millionenbetrag in das neue „Flaggschiff“ investiert.

Auf fünf Etagen und rund 6.500 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet der Elektronikriese verschiedene Themenwelten und Verkaufshöhepunkte. Bereits den Eingang betritt man über einen 21 Quadratmeter großen Bereich, der mit LED-Effekten in den Boden eingelassen ist. Direkt daneben grüßt Roboter Pepper und spielt den Lieblingssong und in der Videospiel-Abteilung wartet die Virtual-Reality-Brille zum Test.

„Sowas ist schon mein Ding“, sagt auch Rapper Eko Fresh, der zur Eröffnung des Marktes gekommen war, um sich neue Kopfhörer zu kaufen. Bis Samstag noch gelten die Eröffnungsangebote in allen Kölner Märkten und auch die Menschenmengen, die sich noch eine Stunde nach Eröffnung des Marktes nicht aufgelöst hatten und zu Einlass-Stops führten, dürften dann abgenommen haben.

LED-Teppich und Roboter-Begrüßung

Wer reinkommt, läuft erst einmal über einen interaktiven LED-Teppich: Mit jedem Schritt verdrängt man optisch Wasser auf den Kieselsteinen und kleine Fische schwimmen zur Seite. Begrüßt werden die Kunden zudem von einem humanoiden Roboter, der Verbrauchern erklärt, wo sie was finden – und persönliche Musikwünsche erfüllt.

In einer Flugzeugkabine können Kunden Kopfhörer testen, auf Flugzeugsitzen 3-D-Brillen, in einem Drohnen-Käfig können sie Flugobjekte ausprobieren und in einer Showküche Küchenmaschinen testen. Der neue Markt ist 2500 Quadratmeter größer als die bisherige Saturn-Filiale im benachbarten Kaufhof, die nun geschlossen wurde. Die neue Filiale sei der bundesweit modernste Technikmarkt der Kette, sagte Geschäftsführer Ralf Schmidbauer. Vieles, was hier gezeigt wird, wird künftig auch in anderen Neueröffnungen oder nach Modernisierungen zu sehen sein – abhängig von der Größe und Kundenstruktur der jeweiligen Region.

Vier Millionen Besucher pro Jahr erwartet

Vier Millionen Besucher werden jedes Jahr erwartet, darunter auch viele Touristen. Es sollen auch Kunden kommen, die bei Saturn online bestellen und in der Filiale Waren abholen. „Online ist nicht unser Feind“, sagt Schmidbauer. Sorgen, dass sich Verbraucher hier nur umschauen und dann doch bei der Online-Konkurrenz kaufen, mache er sich nicht.

„Wenn der Kunde hierher kommt und später online kauft, ist nicht das Internet Schuld, sondern wir: Dann machen wir unseren Job nicht richtig“. Weil mehr beraten werden soll, wurde die Zahl der Mitarbeiter von 93 auf 120 aufgestockt. In separaten Trainingsecken soll künftig auch die Möglichkeit bestehen, Kunden Technik detaillierter zu erklären. Zudem soll es kostenpflichtige Schulungen geben.

Was wird aus der Saturn-Fläche bei Kaufhof?

Mit dem neuen Markt hat Saturn in Köln nun wieder vier Filialen – die Filiale im benachbarten Kaufhof wurde gerade geschlossen, der Connect-Store auf der Schildergasse ebenfalls. Er wurde in die neue Filiale „integriert“. Und was ist mit der ehemaligen Saturn-Fläche bei Kaufhof? Kaufhof erarbeite derzeit „zukunftsfähige Konzepte zur Nutzung der obersten Etage“, teilte Kaufhof mit. Im Sommer werde die Fläche zunächst für Saisonmärkte wie etwa einen Trachtenmarkt sowie für Aktionswaren genutzt.

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