Flughafen DüsseldorfBundespolizei mahnt Kötter Security ab

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Kontrolle des Handgepäcks am Flughafen

Kontrolle des Handgepäcks am Flughafen

Köln – Vor Beginn der Sommerferien drohen erneut lange Warteschlangen bei den Personen- und Handgepäckkontrollen am Flughafen Düsseldorf. Die Bundespolizei hat die zuständige Sicherheitsfirma Kötter Aviation Security jetzt abgemahnt. Die Personalplanung von Kötter sei für die Bewältigung des Sommerflugplans nicht geeignet, heißt es darin. Auch das Management des Düsseldorfer Flughafens sieht seine Befürchtungen bestätigt, es könnten sich chaotische Szenen wie im Herbst 2017 wiederholen.

Das Sicherheitsunternehmen Kötter wickelt die Kontrollen im Auftrag der Bundespolizei ab. Ein Kötter-Sprecher sagte, man sei „sehr zuversichtlich“, die „eingeforderten Verbesserungen zu erreichen“. Ein Flughafen-Sprecher hielt am Freitag dagegen, man sehe „die vielen leeren Ankündigungen des Dienstleistungsunternehmens in den vergangenen Monaten“ sehr kritisch. Kötter hatte vor kurzem erklärt, man werde zum Ferienstart in NRW (16. Juli) rund 180 zusätzliche Kräfte am Düsseldorfer Airport haben. Die Zahl der Mitarbeiter steige dadurch auf mehr als 1000.

Im September 2017 war es in Düsseldorf wegen überlanger Wartezeiten zu Handgreiflichkeiten zwischen Passagieren gekommen. Fluggäste verpassten ihre Maschinen. Wegen des Personalmangels halfen auch Bundespolizisten an den Kontrollen aus, die sie sonst nur beaufsichtigen sollen.

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Für Özay Tarim, Gewerkschaftssekretär von Verdi in NRW, kommt die Abmahnung gegen Kötter „nicht überraschend“. Es fehlten Kötter in Düsseldorf aktuell gut 100 Beschäftigte. Einen Grund dafür sieht er in der hohen Quote von zuletzt bis zu 90 Prozent, die nach ihrer Ausbildung in der unternehmenseigenen Akademie durch die Abschlussprüfung fielen. Dies könne nicht allein an den Kursteilnehmern liege, sagte Tarim. Folge davon sei eine Überlastung der Kötter-Beschäftigten und eine hohe Krankenquote von 22 Prozent.

Der Flughafen Köln/Bonn hatte die Beauftragung von Kötter für die Personal- und Warenkontrolle zu Ende Januar dieses Jahres vorzeitig beendet. Unter anderem sollen Schulungszertifikate ausgestellt worden sein, obwohl die Fortbildungen nie stattgefunden hatten. Für die Passagierkontrollen in Köln/Bonn ist Kötter weiter zuständig.

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