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Flughafen Köln/Bonn vor Ferien-AnsturmKinder sollen auf Spielzeug im Jet verzichten

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Eine Warteschlange im Terminal 2 am Köln/Bonn Flughafen zu Beginn der Sommerferien 2021. Das Chaos soll sich im Herbst nicht wiederholen.

Köln/Bonn – Der Flughafen Köln/Bonn rechnet mit einem weiteren Anstieg der Flugzahlen in den am Freitag beginnenden NRW-Herbstferien. In diesem Zeitraum erwartet der Airport rund 440.000 Passagiere, was knapp zwei Dritteln des Vergleichszeitraums des Vorkrisenjahres 2019 entspricht. Der Spitzentag soll der 10. Oktober mit knapp 31.000 erwarteten Fluggästen werden.

Bereits in der kommenden Woche soll die Zahl der Passagiere in Köln/Bonn über der Marke von 25.000 Fluggästen pro Woche liegen, und damit über den Sommerferien, die eigentlich stets die Bestmarke im Flughafen-Kalender darstellen. Für die letzte Oktoberwoche wird erwartet, dass die Zahl sogar an der Marke von 30.000 Passagieren pro Tag kratzt.

190 Starts und Landungen pro Tag

„Wir freuen uns, dass wir unseren zahlreichen Fluggästen in den Herbstferien wieder rund 80 Destinationen in 30 Ländern anbieten können. Die Reiselust der Menschen ist deutlich zu spüren“, sagte Kölns Airport-Chef Johan Vanneste am Montag in einer Video-Konferenz.

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Im Schnitt finden in den Herbstferien täglich insgesamt rund 190 Starts und Landungen von Passagiermaschinen statt. Das beliebteste Reiseland ist die Türkei mit 125.000 Passagieren. Darauf folgen Spanien mit 105.000 Reisenden, wovon gut die Hälfte auf Palma de Mallorca entfällt, Italien (50.000 Passagiere) und Griechenland (35.000 Passagiere).

Chaos soll sich im Herbst nicht wiederholen

In den Sommermonaten war es am Köln/Bonner Flughafen wegen der sprunghaft gestiegenen Passagierzahlen zu teils chaotischen Zuständen und langen Warteschlangen vor Check-In und Sicherheitskontrollen gekommen.

Das soll sich im Herbst 2021 nach dem Willen Vannestes nicht wiederholen. Inzwischen hat die Sicherheitsfirma Securitas die Kontrollen übernommen. Das Unternehmen habe alle Mitarbeiter des Vorgängers Kötter übernommen und damit mehr Mitarbeiter als eigentlich erforderlich, sagte Vanneste. Außerdem gebe es anders als im Sommer keine oder weniger Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Weitere Mitarbeiter werden eingestellt

Engpässe hat es in den zurückliegenden Monaten auch bei den Vorfeldmitarbeitern gegeben. Hier setzt der Flughafen-Chef auf personelle Verstärkung. „Insgesamt wollen wir 130 Mitarbeiter mehr einstellen, sie sind aber schwer zu kriegen“, sagte Vanneste.

70 neue Beschäftigte gebe es dort bereits, 60 weitere Stellen seien noch vakant. Bislang arbeiteten dort 600 Personen. Erschwert würden die Neueinstellungen durch aufwendige Zuverlässigkeitsprüfungen für Mitarbeiter im Sicherheitsbereich. Außerdem dauere die Ausbildung mehrere Wochen, sagte Vanneste.

Passagiere sollen Handgepäck reduzieren

Trotz des Mehreinsatzes von Personal appelliert Vanneste an die Passagiere, selbst zu einem reibungsloseren Ablauf beizutragen. So sollen Reisende etwa bereits zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Außerdem bittet der Flughafen-Chef, nur ein Handgepäck mitzubringen und auf Spielzeuge oder Rucksäcke für reisende Kinder möglichst zu verzichten, da das die Kontrollen verzögere. Verboten aber sei Spielzeug nicht.

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Auch Technik soll den Check-In beschleunigen. So stehen ab Donnerstag vier Automaten bereit, an denen Reisende nach dem Einscannen ihrer Bordkarte selbstständig ihr Gepäck mit einem Aufkleber versehen und dann kontaktlos auf ein Förderband stellen können. Der Vorgang dauere weniger als eine Minute und sei weitgehend kontaktlos.

Für die Orientierung an den ersten Tagen werden laut Vanneste aber Service-Mitarbeiter zur Verfügung stehen, die den Passagieren mit den neuen Geräten helfen. Unklar ist noch, ob es zu Streiks in den Ferien kommen wird. Verdi hat in der vorigen Woche gedroht, notfalls auch in den Ferien Eurowings bestreiken zu wollen.

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