Frauen-Business-TagStille Reserve aktivieren

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1000 Frauen kamen zum Frauen-Business-Tag nach Köln.

1000 Frauen kamen zum Frauen-Business-Tag nach Köln.

Köln – Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ein familiengerechteres Steuersystem und mehr qualitätsorientierte Betreuungsangebote für Kinder – damit Frauen Karriere machen können, muss sich nach Ansicht der Veranstalterinnen des vierten Frauen-Business-Tages in der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln nach wie vor einiges verändern. „Frauen wollen Führungsverantwortung übernehmen“, sagte Sandra von Möller, Vizepräsidentin der IHK Köln. Dafür müssten sich aber auch die Unternehmenskulturen verändern. „Wir brauchen eine Quote in Vorständen und Aufsichtsräten“, forderte von Möller. Nur so werde sich wirklich etwas ändern.

Während der Fokus in den vergangenen Jahren unter anderem auf dem Wiedereinstieg in den Beruf lag, stand der Businesstag für Frauen in diesem Jahr unter dem Motto „Rein in die Karriere!“ Ob berufliche Weiterbildungsangebote, Tipps für die Selbstständigkeit oder Beratung für Frauen in kreativen Berufen – auf dem „Marktplatz“ präsentierten insgesamt 50 Frauen-Netzwerke, Vereine und Stiftungen aus der Region ihre Arbeit. In drei Workshops gab es unter anderem Ratschläge zu den Themen Selbstmarketing und Netzwerkmanagement.

1000 Frauen nahmen teil

„Wir wollen die Frauen dazu ermutigen, Karriere zu machen“, erklärte Veranstalterin Sandra von Möller. Für die regionale Wirtschaft sei es unumgänglich, das Potenzial von Frauen weiter zu fördern, betonte in diesem Zusammenhang IHK-Hauptgeschäftsführer Ulf Reichardt – auch zur Sicherung des eigenen Erfolgs und der Zukunftsfähigkeit. „Nach wie vor ist die stille Reserve – der Anteil derjenigen, die Arbeit suchen und aufnehmen würden, wenn die Rahmenbedingungen anders wären – größtenteils weiblich.“ Angesichts der kommenden demografischen Herausforderungen müsse dieses Potenzial unbedingt aktiviert werden.

900 Teilnehmerinnen hatten sich im Vorfeld für die Veranstaltung in den Räumen der IHK angemeldet – 200 mehr als im Vorjahr. Rund 1000 Frauen waren nach IHK-Angaben gekommen.

Wie wichtig es ist, dass Frauen unter ihresgleichen Bestätigung und Unterstützung finden, hob Jenison Thomkins, Gründerin und Präsidentin des Netzwerks Femme Total, hervor. „Frauen verkaufen sich häufig unter Wert. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich gegenseitig stärken“, sagte Thomkins. Männer, so die Expertin, könnten Frauen nicht die gleiche Art von Unterstützung liefern.

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