Gas- Und DampfanlageNeues Kraftwerk soll 400 000 Tonnen CO2 einsparen

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NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart (li.) lässt sich bei Ineos die geplanten Bauvorhaben erklären

NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart (li.) lässt sich bei Ineos die geplanten Bauvorhaben erklären

Köln –  Das Petrochemie-Unternehmen Ineos in Worringen bekommt eine neue Gas- und Dampfanlage zur umweltschonenden Versorgung seiner Betriebe mit Strom und Dampf. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart setzte am Dienstag gemeinsam mit den Ineos-Geschäftsführern Patrick Giefers und Axel Göhrt den ersten Spatenstich für die 195 Millionen Euro teure Anlage, die mit ihrem 71 Meter hohen Kessel von Weitem sichtbar sein wird.

"Eine solche Investitionsentscheidung ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich", so Pinkwart: "Doch gerade eine hocheffiziente und flexible Gas- und Dampfanlage, wie die von Ihnen geplante, ist essenziell für das Gelingen der Energiewende."

Die Anlage soll produktionstechnische Abgase in Strom oder Wasserdampf umwandeln, der bei Ineos zum Beispiel zur Herstellung von Glycol (Bestandteil unter anderem von Frostschutzmitteln) oder Stoffen für die Waschmittel-Herstellung gebraucht wird. Geplant ist eine Art Kreislauf des Energie-Recyclings. In einer Gasturbine wird Strom erzeugt, deren heiße Abgase in einen Dampfkessel geleitet werden, in dem Wasser in Rohren verdampfen kann. Auch Reststoffe aus den Produktionsanlagen werden verfeuert. Ein Teil des Dampfes wird dann an die verschiedenen Anlagen zurückgeführt, ein anderer Teil ist für eine Dampfturbine bestimmt, die ebenfalls Strom erzeugen kann. Die neue Gas- und Dampfanlage wird in eine alte integriert, die bereits ein Drittel des Strombedarfs deckt. "In Zukunft haben wir einen viel höheren Wirkungsgrad", so Ralf von der Weppen, im Kraftwerk für den Dampfbereich zuständig: "Wir haben viel weniger Verluste an Energie."

Laut Ineos spart das geplante Kraftwerk verglichen mit dem durchschnittlichen Strommix aus Kohle, Erdgas, Kernenergie und erneuerbaren Energien insgesamt bis zu 400 000 Tonnen CO2, das entspreche dem jährlichen Ausstoß von bis zu 200 000 Mittelklassewagen, teilte das Unternehmen mit.

Das neue Kraftwerk soll 2020 in Betrieb gehen. Ineos beschäftigt 18 500 Mitarbeiter an 105 Standorten weltweit. In Köln gibt es rund 2000 Mitarbeiter.

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