Große Nachfrage nach dem ZoeElektro-Antrieb hilft Renault in der Corona-Krise

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Renault Deutschland-Vorstandsvorsitzender Uwe Hochgeschurtz mit dem Zoe

Köln – Das vergangene Corona-Jahr gehörte für die Automobilindustrie zu den schwierigsten der jüngeren Vergangenheit. Um rund ein Fünftel brach der Markt in Deutschland ein. Auch bei der deutschen Tochter der französischen Renault-Gruppe zeigen sich nun die Folgen.

„Das Autojahr 2020 war stark geprägt durch die Folgen der Covid-19-Pandemie. Renault Deutschland hat in diesem schwierigen Umfeld gemeinsam mit den Händlern erfolgreich gegengesteuert“, sagte Uwe Hochgeschurtz, Vorstandsvorsitzender der Renault Deutschland AG, im Rahmen der digitalen Renault-Jahres-Pressekonferenz.

Weniger Verlust als Gesamtmarkt

In Zahlen bedeutet das für die Renault Gruppe, zu der auch die Marken Dacia und Alpine gehören, das insgesamt 202.500 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge neu zugelassen wurden. Das war ein Minus von 16,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Damit fiel der Verlust für die Franzosen geringer aus als beim Gesamtmarkt mit 19,1 Prozent.

Deutlich steigern konnte die Gruppe ihren Marktanteil. „Es ist mit 6,35 Prozent der Beste seit 2003, wir lagen zum vierten Mal in Folge bei über sechs Prozent“, sagt Hochgeschurtz. Die Pkw-Zulassungen der gesamten Gruppe lagen bei 177 000 Einheiten (2019: 211 600; minus 16,3 Prozent), bei den leichten Nutzfahrzeugen lag die Zulassungszahl bei 25 500 Einheiten (2019: 31 700; minus 19,8 Prozent).

Zoe auf Platz eins der Verkäufe

Konzernweit lief es für die Marke Renault am besten. Mit 150.000 Zulassungen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen lag das Minus nur bei 5,9 Prozent. Das bestverkaufte Modell des Konzerns war 2020 erstmals ein Elektroauto, das den Hersteller vor noch größeren Einbrüchen auf dem deutschen Markt bewahrt hat. Der Renault Zoe konnte mit 30.400 Zulassungen die Verkäufe verdreifachen.

„Damit haben wir 2020 mehr Zoe verkauft als in den sechs Jahren davor insgesamt“, sagte der Renault-Deutschland-Chef. Als erstes Elektroauto überhaupt schaffte es das batteriebetriebene Modell im Oktober 2020 unter die Top Ten der meistverkauften Autos in Deutschland. Auf dem zweiten Platz bei Renault lag der Clio mit 24.700 Zulassungen, den dritten Platz belegt der Captur mit 22.800 neu zugelassenen Fahrzeugen.

Große Einbrüche bei Dacia

Deutlich schlechter lief es für die Marke Dacia unter dem Konzerndach. So wurden nur rund 52.300 Stück zugelassen, ein kräftiges Minus von 37,4 Prozent. Den Einbruch erklärte Hochgeschurtz damit, das Dacia vor allem von Privatkunden gekauft würde, die in 2020 bei Neukäufen sehr zurückhaltend waren. Auch der Modellwechsel beim Modell Sandero ließ viele Kunden erst mal abwarten. Trotzdem blieb er mit 16.800 Zulassungen (2019: 25.600) das erfolgreichste Dacia-Modell. Das SUV Duster verkaufte sich nur noch 15.000-mal. Im Jahr zuvor waren es doppelt so viele.

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Für 2021 zeigt sich Hochgeschurtz vorsichtig optimistisch und verweist auf das gestiegene Bedürfnis nach individueller Mobilität. „Diese Mobilität wird immer mehr elektrisch. 2020 markiert einen Paradigmenwechsel“, sagte der Automanager. Dabei sieht sich Renault gut aufgestellt.

Der Kleinwagen Twingo Electric soll als weiteres reines E-Modell auf den Markt kommen. Ebenfalls 2021 elektrisch zu haben sein wird der Kangoo. Auch bei Dacia setzt der Autobauer nun auf E-Antrieb. Der Dacia Spring Electric wird das erste vollelektrische Dacia-Modell. Damit solle E-Mobilität für eine breite Käuferschicht erschwinglich werden.

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