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InternetTelekom setzt auf Glasfaser

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  • Höttges knüpft Ausbau an Bedingungen – T-Systems soll bis 2019 profitabel sein

Bonn –  Mit hohen Investitionen in den Glasfaserausbau und einem stabilen Wachstum will die Deutsche Telekom in die kommenden drei Jahre gehen. „Wir haben eine starke Position auf beiden Seiten des Atlantiks“, sagte Telekom-Chef Tim Höttges anlässlich eines Kapitalmarkttages in Bonn. Er bekräftigte die Pläne des Konzerns, vom Jahr 2021 an jährlich rund zwei Millionen Haushalte auch auf der sogenannten letzten Meile mit Glasfaser zu versorgen. Damit könnte in acht Jahren der gesamte Marktanteil der Telekom von rund 40 Prozent mit Glasfaser angeschlossen sein, sagte Höttges.

Die Investitionen würden „die Bilanz nicht zusätzlich belasten, oder unser Rating oder andere Parameter gefährden“. Höttges will das Tempo des Ausbaus allerdings an bestimmte Rahmenbedingungen knüpfen. „Verbessern sich die Rahmenbedingungen – kommen mehr Fördermittel, erleichtert die Regulierung ihre Rahmenbedingungen – können wir mehr bauen“, sagte Höttges. Verschlechterten sich die Rahmenbedingungen, und damit die Rendite der Investitionen, würde in dem Moment weniger gebaut. „Wir werden verlässlich für alle Seiten: für den Kapitalmarkt, für die Politik, für die Regulierung“, sagte der Telekom-Chef weiter.

Zunächst will Höttges aber den Ausbau der herkömmlichen Breitband-Infrastruktur ausbauen. Bislang setzt die Telekom vor allem auf die Aufrüstung ihrer vorhandenen Kupferkabel. Mit dem sogenannten Super-Vectoring sollen bis Ende kommenden Jahres 95 Prozent aller Haushalte in Deutschland mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Megabit pro Sekunde versorgt werden. Darin sind auch Partnerschaften enthalten, bei denen die Telekom auf die Infrastruktur der Wettbewerber zurückgreift. Vor allem beim Glasfaserausbau sind solche Kooperationen ein wichtiger Bestandteil, auch um Parallelstrukturen in dem Bereich zu vermeiden, wie ein Konzernsprecher erläuterte.

Bis 2021 will die Telekom jährlich den Umsatz um ein bis zwei Prozent steigern, sagte Höttges. Das operative Ergebnis soll zudem stetig zulegen. Bei allen Zahlen ist die geplante Übernahme des Mobilfunkanbieters Sprint durch die Telekom US-Tochter T-Mobile nicht mit einberechnet. Von 2019 an sollen sich alle Unternehmensteile an dem Wachstum beteiligen, auch die noch schwächelnde Großkundentochter T-Systems, die sich derzeit unter ihrem neuen Chef Adel Al-Saleh neu aufstellt.

In den nächsten drei Jahren will der Konzern die indirekten Kosten außerhalb des US-Markts um 1,5 Milliarden Euro senken. 500 Millionen Euro davon entfallen nach Angaben des Konzerns auf personalbezogene Einsparungen, hauptsächlich über Vereinbarungen zur Altersteilzeit, wie Höttges betonte. Bei rund der Hälfte handele es sich um Einsparungen etwa bei Immobilien oder nicht mehr benötigten IT-Plattformen. (dpa)

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