Kölner Kette VapianoEx-Deutschland-Chef wechselt nach Hamburg

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Vapiano theke

Bei Vapiano wird für die Gäste sichtbar an der Theke gekocht.

Köln – Die kriselnde Restaurantkette Vapiano hat im Zuge ihrer Umstrukturierung die Position des Deutschland-Chefs abgebaut. Wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilte, werde es in Deutschland „keine General Manager Positionen mehr auf Länderebene geben“. Der bisherige Deutschland-Chef Martin Heuer, der bereits seit dem Frühjahr nicht mehr für Vapiano arbeitet, wird zum 1. September Vorstand der Hamburger Steak-Restaurantkette Block House mit 1300 Mitarbeitern.

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Heuer habe seine Funktion in einer wichtigen Umbruchphase sehr erfolgreich ausgeübt, heißt es von Vapiano. „Die effiziente Einführung vieler Strukturen durch Martin Heuer wird auch in Zukunft zum erfolgreichen Geschäft beitragen“. Im Zuge der Umstrukturierung im Unternehmen sollten Aufgaben und Verantwortlichkeiten auf Leitungsebene zusammengelegt und auf lokaler Ebene diversifiziert werden.

Tiefe Krise

Das Unternehmen steckt zurzeit in einer tiefen Krise: Im vergangenen Geschäftsjahr schrieb Vapiano bei einem Umsatz von 372 Millionen 101 Millionen Euro Verlust. Die Aktie brach seit dem Börsengang 2017 von 23 Euro auf bis unter vier Euro ein. Am Montag lag sie bei rund fünf Euro. Bei der Hauptversammlung am vergangenen Donnerstag warfen Aktionäre der Führung Management-Fehler vor.

Vapiano hatte zuletzt angekündigt, als Teil der Sanierungsstrategie auch die übereilte Expansion – einer der Hauptgründe für die Probleme der Kette – einzudämmen und unprofitable Standorte zu schließen. Außerdem wolle man verstärkt auf Franchisenehmer setzen. Am Montag gab das Unternehmen die Eröffnung eines neuen Franchise-Restaurants in Abu Dhabi durch die arabische Gesellschaft Al Ahlia bekannt. Die Vapiano Restaurants im Baltikum und Finnland werden zudem von einem neuen Franchisenehmer übernommen.

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2021 will das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreiben. Bis dahin sollen auch die Speisekarte und Arbeitsabläufe vereinfacht werden. Bei Vapiano bestellen die Kunden ihr Essen direkt beim Koch, der es dann frisch zubereitet. Zuletzt hatten viele Besucher über lange Wartezeiten geklagt. Zurzeit gibt es weltweit 234 Vapiano-Restaurants.

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