Kölner Motorenbauer will sparenDeutz baut Arbeitsplätze ab

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Deutz-Logo am Firmensitz in Porz

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Köln – Der Kölner Motorenbauer Deutz baut in bislang unbekannter Größenordnung Arbeitsplätze ab. Deutz-Chef Frank Hiller bestätigte am Mittwoch bei der Vorlage der Bilanz des vergangenen Jahres, dass sich das vor zwei Wochen verkündete Sparprogramm negativ auf die Zahl der Angestellten des Konzerns auswirken werde.

„Natürlich wird es Auswirkungen auf die Beschäftigung geben“, sagte Hiller. Schon seit längerer Zeit würden freie Stellen nicht mehr nachbesetzt. „Ob diese Maßnahmen ausreichen, wird man sehen“, so der Vorstandschef des Traditionskonzerns.

Zudem seien durch Leihkräfte besetzte Jobs in der Produktion abgebaut worden, und es gebe weitere befristete Arbeitsverhältnisse, die in den kommenden Monaten auslaufen.

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Kölner Motorenbauer: Pessimistische Prognose für 2020

Der im M-Dax notierte Motorenhersteller hatte Anfang März eine pessimistische Prognose für das aktuelle Jahr veröffentlicht – Umsatz und Gewinn sollen sich 2020 stark rückläufig entwickeln. Weil sich die konjunkturell bedingt schwache Nachfrage nach Bau- und Landmaschinen aus wichtigen Abnehmerbranchen im ersten Halbjahr fortsetzt und das Geschäft durch die Coronakrise zusätzlich belastet wird, will Deutz „entlang der gesamten Wertschöpfungskette“ die Komplexität reduzieren und die Effizienz im Unternehmen steigern.

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In etwa drei Monaten will der Vorstand Details des Sparprogramms bekanntgeben, hieß es am Mittwoch, bis dahin würden Einsparpotenziale analysiert. Weltweit beschäftigt Deutz rund 4650 Mitarbeiter, davon 2800 am Standort Köln – das seien bereits rund 300 weniger als im Jahr zuvor, sagte Deutz-Finanzchef Andreas Strecker.

Wachsendes Service-Geschäft

Unterdessen konnte der Motorenbauer seinen Umsatz 2019 trotz weniger verkaufter Motoren gering auf gut 1,8 Milliarden Euro steigern. Gründe dafür seien unter anderem ein profitablerer Produktmix und das wachsende Service-Geschäft.

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Bereits im nächsten Jahr will Deutz in dieser Sparte die ursprünglich erst für 2022 avisierte Marke von 400 Millionen Euro knacken. Das attraktive und weniger krisenanfällige Geschäft soll weiter ausgebaut werden. So übernimmt Deutz künftig auch die Wartung und Reparatur von Fremdmotoren.

Trotz aller Unsicherheiten für 2020, das Deutz-Chef Hiller ein „Übergangsjahr“ nannte, soll das Umsatzziel von mehr als zwei Milliarden Euro im Jahr 2022 weiterhin erreicht werden.

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Anders als beispielsweise bei Ford soll die Motorenproduktion an den Deutz-Standorten, allen voran Köln, nicht wegen des Coronavirus unterbrochen werden. Bislang habe es bei Deutz noch keinen Infektionsfall gegeben, sagte Hiller, aber auch darauf sei das Unternehmen eingestellt. In den Werken seien Vorkehrungen getroffen worden, die verhindern würden, dass die gesamte Produktion geschlossen werden müsste.

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