Kölner UnternehmerBernd Samland kreiert Produktnamen

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Auch der Markenname Serways geht auf Samland zurück. 

Köln – Kennen Sie den Elektro-Roller Rhingo? Den Opel Mokka? Den VW Tiguan? Oder den Fernsehsender Vox? Viele dieser Namen dürfte vielen Menschen geläufig sein. Weitestgehend unbekannt jedoch ist der Mann, der hinter diesen Wortschöpfungen steht.

Bernd Samland gilt als der deutsche Namenspapst schlechthin. „Mit dem Begriff kann ich natürlich wenig anfangen“, sagt er dieser Zeitung. Seit 1994 ist Samland mit seiner Firma Endmark mit Sitz im Stadtteil Marienburg dafür verantwortlich, dass die Namen von Produkten, Häusern, Unternehmen oder TV-Serien angenehm, stilvoll und zum Gegenstand passend klingen.

Intensive Recherche nötig, um Namensähnlichkeiten zu vermeiden

„Zunächst einmal ist es eine sehr trockene Arbeit“, erklärt Samland seine Arbeit. „Früher war es egal, ob beispielsweise eine Kölner Firma so hieß wie eine Firma in Amerika. Durch das Internet hat sich das verändert. Da muss man höllisch aufpassen, dass sich die Namen nicht ähneln.“ Hier sei also zunächst eine intensive Recherche vonnöten.

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Weltweit gibt es mehr als 50 Millionen Produkt- und Markennamen. Doch Bernd Samland fällt immer etwas ein. Als die Landesbank WestLB zum Beispiel im Zuge der Finanzkrise einen neuen Namen bekommen sollte, erfand er Portigon.

Er ersann „Serways“ von Tank und Rast, die neuesten Variationen „Planschies“ und „Fruppis“ von Haribo oder die TV-Sendungen „Ready to beef“ und „Alles auf Freundschaft“, jeweils mit Tim Mälzer. In Köln erfand er das „Coloneum“ in Ossendorf, für die Rhein-Energie den Roller-Service „Rhingo“.

Bernd Samland ist ein verschwiegener Mensch. Und das muss er auch sein, denn er bekommt neue Produkte und Ideen als Erster zu sehen – um darauf einen Namen zu erfinden. Bis dahin gilt strengste Geheimhaltung. Deshalb verrät der Autor (sein neuestes Buch heißt „Naming für erfolgreiche Marken: Strategisches Benenungsmarketing in Theorie und Praxis“) auch nicht, woran er gerade arbeitet.

Nur so viel: „Auto-Farben, diverse Arzneimittel, Banken, Versicherungen, Nahrungsergänzungsmittel, Elektro-Autos. Das muss reichen.“

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