Kommentar zu Bayers Impfstoff-HilfeEin starkes Zeichen für den Pharma-Standort

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Bayerkreuz Sonnenuntergang

Bayerkreuz am Leverkusener Stammsitz

Köln – Die Zusammenarbeit von Bayer mit Curevac ist ein starkes Zeichen für den Pharma-Standort Deutschland. Dieser blüht und gedeiht gerade wie lange nicht, baut neue Produktionsstätten für hochinnovative Stoffe auf, die auch nach der schlimmsten Phase der Pandemie starke Standortargumente bleiben, bündelt Know-how und Fachkräfte – und bildet attraktive Partnerschaften.

Biontech, Mainzer Hersteller des ersten Coronavirus-Impfstoffes, hatte sich auf der Suche nach einem Partner für seine Zulassungsstudien und den Vertrieb noch an den zweitgrößten Pharmakonzern der Welt, den US-Riesen Pfizer, gewendet. Curevac, im vergangenen Frühjahr noch heftig umworben, vor allem von der US-Regierung, hätte wohl einen ebenso großen Fisch an Land ziehen können. Doch Bayer, vom Umsatz her lediglich unter den Top-20-Pharmafirmen, hat das Rennen gemacht. Und es bestehen wohl keine Zweifel, dass Bayer mit seinem riesigen Erfahrungsschatz dabei helfen kann, den Impfstoff – sollte er zugelassen werden – zu verteilen und die Pandemie einzudämmen.

Ergebnis der Pharma-Strategie

Die Kooperation ist auch das Ergebnis der Strategie, die Bayer in der Pharmasparte in den vergangenen Jahren gewählt hat: Das Wachstum wird weniger in der eigenen Forschung gesucht, dafür gibt es mehr Geld für Lizenzprodukte, Partnerschaften und innovative Zukäufe.

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Deshalb muss Bayer nun auch kein klassischer Akteur bei Impfstoffen sein, um dennoch eine wichtige Rolle einzunehmen. Die Rolle des Konzerns könnte künftig immer öfter jene des flexiblen und gut vernetzten Möglichmachers sein, der in vielerlei Bereichen genau jene Fähigkeiten und Erfahrungen liefern, die kleineren Akteuren fehlt, um richtig durchzustarten.

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