Kommentar zu verkaufsoffenen SonntagenVerdi könnte sich ein Eigentor geschossen haben

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Schildergasse 241020 GOYERT

Die Kölner Schildergasse zu Corona-Zeiten

Köln – Schon lange bevor das Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) die geplanten Sonntagsöffnungen der Landesregierung kippte, war klar, dass dem Einzelhandel ein hartes Weihnachtsgeschäft bevorsteht. Nun verschärft sich die Situation weiter.

Die sonst umsatzstärkste Zeit im Jahr fällt mitten hinein in die zweite Corona-Welle; die Hoffnung, dass das Geschäft die Verluste der Vormonate zumindest teilweise kompensieren könnte, schwand zunehmend. Die Entscheidung des OVG ist der letzte in einer langen Reihe harter – und unverschuldeter – Rückschläge im Pandemiejahr.

Widersprüchliche Argumente

Es stimmt, dass die Argumente für die Sonntagsöffnungen bisweilen widersprüchlich anmuteten: Auf der einen Seite sollten sie Besucherströme entzerren, auf der anderen dabei helfen, das Geschäft anzukurbeln um verlorene Umsätze aufzuholen.

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Aktuelle Frequenzzahlen deuten jedoch nicht darauf hin, dass ein Besucheransturm gedroht hätte. Im Gegenteil: Auswertungen des Unternehmens Hystreet zeigen, dass an den vergangenen Samstagen kaum mehr als die Hälfte der Passanten aus dem Vorjahr durch die Schildergasse lief. Hinweise, dass sich das ändern würde, finden sich keine, zuletzt waren die Zahlen sogar weiter gesunken. Gestiegen ist allerdings die Zahl der Unternehmen, die ihre Lage als existenzbedrohend ansehen – und das rapide.

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Jede weitere Einschränkung dürfte sie weiter in die Höhe treiben. Wenn es besonders schlecht läuft, könnte das Eingreifen Verdis zu etwas führen, was eine Gewerkschaft eigentlich um jeden Preis verhindern will: Dem Verlust weiterer Arbeitsplätze.  

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