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Kommentar zur Sparkasse Köln-BonnDie Filialschließungen sind alternativlos

Lesezeit 2 Minuten
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  • Die Sparkasse Köln-Bonn wird 17 Filialen schließen.
  • Im Schnitt gehen Kunden nur noch einmal im Jahr zum Bankschalter – deshalb ist das Vorgehen alternativlos.
  • Ein Kommentar.

Köln – Unter Bankern in kleineren Vierteln  und am Stadtrand gibt es seit Jahren einen Witz. In ihren kleinen Niederlassungen gehe nur noch dreimal am Tag die Tür auf. Morgens beim Reingehen, Abends beim Rausgehen  – und zwischendurch einmal vom Wind.

Das ist nicht aus der Luft gegriffen. Laut einer Erhebung des Sparkassenverbandes gehen Kunden im Schnitt nur noch einmal im Jahr zum Bankschalter. Den Geldautomaten nutzen sie dagegen jede zweite Woche, und das Banking per Handy weit häufiger als jeden zweiten Tag.

Filialen sind teuer

Klar, die Bankfiliale suggeriert etwas von Nähe. Es stärkt die Viertel, es gibt einem das Gefühl: Wenn ich will, kann ich fußläufig jederzeit zu meinem Bankberater. Nur wie die Zahlen belegen: Das macht fast keiner. Doch die Filialen sind teuer.

Man mag nun schimpfen auf die Sparkasse Köln-Bonn, die jede fünfte Filiale schließt, oder wie sie es nennt, in SB-Filialen umwandelt. Aber die bemannten Filialen werden zum Mühlstein am Hals der Kreditinstitute. Laut Sparkassen-Chef Ulrich Voigt machen die Bankberater in den kleinen Niederlassungen nur 0,6 Beratungen – pro Woche.

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Dafür lohnen weder Miete noch Kassentresore. Ein dichtes Filialnetz, dass aber niemand nutzt, ist obsolet und unbezahlbar, ohnehin ist diese Sparmaßnahme ja nicht mit weiterem Jobabbau verbunden.  Sparkassen sind dazu da, das Ersparte der Bürger zu schützen. Mit einem überbordenden und kaum genutzten Netz an Niederlassungen ist das nicht zu schaffen.

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