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Krisen-ProfiteurPost übertrifft eigene Prognose und rechnet mit weiterem Wachstum

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Deutsche Post, DHL

Bonn – Die Deutsche Post DHL rechnet damit, ihren starken Wachstumskurs aus dem abgelaufenen Pandemiejahr auch 2021 fortsetzen zu können. „E-Commerce wird ein fundamentaler Treiber sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Appel am Mittwoch in Bonn. In der Corona-Krise hatte der Konzern zuletzt stark vom boomenden Onlinehandel profitiert. Insgesamt transportierte er 2020 1,83 Milliarden Pakete – so viele wie nie zuvor.

Die Bonner erwarten nun, dass sich sowohl das Geschäft mit Privat- als auch mit Geschäftskunden positiv entwickeln werde. In Asien sei zu beobachten, dass trotz stark gesunkener Infektionszahlen die Bestellvolumina weiterhin hoch blieben, sagte Appel. In Europa zeige sich derweil, dass die Industrie trotz der höheren Infektionszahlen deutlich weniger stark eingebrochen sei als noch im ersten Lockdown. Außerdem hätten die Bonner in der Pandemie viele neue kleinere Kunden gewonnen, die zuvor noch nicht im Onlinegeschäft aktiv gewesen seien.

Impfstoff bringt Normalisierung

„Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft“, sagte Appel. Durch die steigenden Impfstoffmengen werde sich im Laufe des Jahres die Situation in den meisten Ländern wieder normalisieren. Dabei spiele auch die Deutsche Post als an der Verteilung beteiligtes Logistikunternehmen eine Rolle.

Die Deutsche Post hatte am Dienstag ein Rekordergebnis für das abgelaufene Jahr bekanntgegeben. Dabei übertraf sie ihre eigene, erst im Oktober aktualisierte Prognose deutlich: Nach vorläufigen Zahlen wuchs der Vorsteuergewinn (Ebit) von 4,1 auf 4,84 Milliarden Euro, der Umsatz um fünf Prozent auf 66,8 Milliarden Euro.

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Vor allem das letzte Quartal bescherte dem Konzern dabei sehr starke Wachstumszahlen. Da das Weihnachtsgeschäft in den zweiten Lockdown fiel, kauften deutlich mehr Menschen online ein.

Ebit deutlich gesteigert

Das Konzern-Ebit lag hier den vorläufigen Zahlen zufolge 56 Prozent über dem Vorjahreswert, im Bereich Post und Pakete waren es 28 Prozent, im Expressgeschäft sogar 70 Prozent. Frachtgeschäft und Lieferkettenlösungen blieben dagegen mit einem Minus von zwei beziehungsweise einem Prozent annähernd konstant. „Alle Divisionen haben auf den letzten Metern des Jahres die internen Erwartungen übertroffen“, betonte Appel.

Um Einmalzahlungen bereinigt liege das Ebit sogar bei 5,42 Milliarden Euro. Hier schlagen vor allem Aufwendungen für die Corona-Prämien der Mitarbeiter (163 Millionen) und Kosten rund um die Einstellung des Elektrotransporters Streetscooter (320 Millionen) zu Buche. Hinzu kommen Wertberichtigungen in Höhe von 99 Millionen Euro.

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