Lockdown-VerweigererQuerdenken-Sympathisanten rufen im Netz zu Ladenöffnungen auf

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Die leere Schildergasse in Köln, aufgenommen am 18. März 2020

Die leere Schildergasse in Köln, aufgenommen am 18. März 2020

Köln – In Messenger-Diensten und sozialen Medien rufen Menschen aus dem Umfeld der „Querdenken“-Bewegung dazu auf, Geschäfte und Gastronomie trotz etwaiger behördlicher Auflagen wieder zu öffnen. In einer entsprechenden „Telegram“-Gruppe versammelten sich bis zum Montagmittag rund 45.000 Nutzer. „Gewerbetreiber, Gastro, Einzelhandel, Kosmetik, Friseur,… Ab dem 11. Januar öffne ich die Türen. Alles öffnet und jeder kann Shoppen“ (sic), heißt es in den Gruppenbeschreibung.

Bereits am Montag war bekanntgeworden, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten am Dienstag wohl auf eine Verlängerung des Lockdown einigen werden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen und Toten ist weiter hoch, die Zahl der freien Intensivbetten sinkt stetig.

Hitzige Diskussionen

In den sozialen Medien wurde der Aufruf unter dem Hashtag #WirMachenAuf am Wochenende hitzig diskutiert. Zumeist waren es „Querdenken“-Unterstützer, die die Aktion bewarben. Andere Nutzer verurteilten sie hingegen scharf.

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Im Laufe des Wochenendes wurde der Hashtag zunehmend auch von Aktivisten übernommen, die unter „WirMachenAuf“ die Räumung von Flüchtlingslagern fordern.

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Ins Leben gerufen wurde „Wir machen auf“ von einem Krefelder Unternehmer. Er kündigte auf Telegram an, dass es bei der Aktion rechtliche Unterstützung zweier Anwälte geben werde. Beide sind aus der „Querdenken“-Szene bekannt. Andere Juristen gehen davon aus, dass Unternehmen, die ihre Geschäfte öffnen, Bußgelder im vier- bis fünfstelligen Bereich drohen und sie ihre Gewerbeerlaubnis verlieren könnten. (elb, jl)

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