Media Markt und SaturnFiliale in Chorweiler muss Ende September schließen

Lesezeit 2 Minuten
Media Markt Chorweiler

Media Markt in Chorweiler

Düsseldorf – Der Elektronikkonzern Ceconomy schließt eine Reihe seiner Filialen in Deutschland. Insgesamt würden in dem noch bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 13 Media-Markt- und Saturn-Filialen in Deutschland dicht gemacht, sagte Finanzvorstand Florian Wieser am Donnerstag in Düsseldorf. Hinzu kämen 10 bis 15 Filialen in Ausland.

Der Manager bemühte sich allerdings gleichzeitig, Sorgen über eine weitere Schließungswelle zu zerstreuen. Es sei kein größeres Restrukturierungsprogramm geplant. Insgesamt werde es in Zukunft eher mehr als weniger Standorte geben.

Media-Markt-Filiale in Köln-Chorweiler wird geschlossen

Trotzdem wird unter anderem die Media-Markt-Filiale in Köln-Chorweiler geschlossen, wie eine Sprecherin des Unternehmens dem Kölner Stadt-Anzeiger bestätigte. Von der Schließung seien rund 48 Mitarbeitende sowie vier Auszubildende betroffen.

Eine Sprecherin des Konzerns begründet die Schließung schriftlich so, dass man „trotz aller Bemühungen von Geschäftsführung und Mitarbeitenden, keine wirtschaftlich zufriedenstellende Fortführungsperspektive für den Markt entwickeln konnte“.

Elektronikhändler plant neue Marktformate

Tatsächlich plant der Elektronikhändler neue Marktformate, um den nach der Pandemie veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen. „Lange Zeit galt das Credo mehr Fläche und mehr Produkte führen zu mehr Kunden und Umsatz. So einfach ist das heute nicht mehr“, sagte der Chef von Ceconomy und MediaMarktSaturn, Karsten Wildberger.

In den Innenstädten könnten deshalb kleinere Märkte von Media-Markt und Saturn entstehen, die mit einem ausgewählten Sortiment und digitaler Anbindung weniger Fläche benötigen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Außerdem liebäugelt Wildberger mit Shop-in-Shop-Konzepten, bei denen ein kleines Elektroniksortiment etwa in SB-Warenhäusern präsentiert wird. Nach oben hin könnten „Lighthouse-Märkte“ mit großer Fläche das Angebot abrunden. Erste Tests der Konzepte finden bereits im Ausland statt. Doch auch in Deutschland dürften die ersten Neuerungen im kommenden Jahr zu finden sein.

Konzern macht Verlust von 67 Millionen Euro

Im Moment hat auch Ceconomy mit der Corona-Krise zu kämpfen. Zwar konnte der Elektronikhändler seine Umsätze im abgelaufenen Quartal dank guter Geschäfte vor allem in Spanien, Italien und in der Türkei sowie des boomenden Onlinehandels um 8 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro steigern.

Doch rutschte der Konzern operativ tiefer in die Verlustzone. Der bereinigte operative Fehlbetrag (Ebit) stieg von 45 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 93 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Verlust von 67 Millionen Euro. Vor allem das Geschäft in Deutschland litt unter den monatelangen coronabedingten Ladenschließungen.

Wildberger, der sei zwei Wochen an der Spitze des Unternehmens steht, zeigte sich trotz der durchwachsenen Zahlen verhalten optimistisch. „Mein erster Eindruck ist: Das Unternehmen ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg, aber es gibt sehr viel zu tun.“ (dpa/eb)

KStA abonnieren