Mehr Datenschutz, weniger WerbungApple stellt neue Software-Entwicklungen vor

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Apple-Chef Tim Cook eröffnet Entwicklerkonferenz WWDC 2021

Cupertino – Beim Thema Datenschutz bleibt Apple seinem Kurs treu. Seit Monaten wirbt der Konzern mit Initiativen, die den Nutzerinnen und Nutzern mehr Sicherheit auf ihren Endgeräten und beim Surfen im Internet bieten sollen. Zuletzt hatte etwa ein Update der Betriebssysteme für iPhone und iPad dafür gesorgt, dass Werbe-Tracking unterbunden werden konnte.

Auf der Worldwide Developers Conference (WWDC), der Entwicklerkonferenz des Konzerns, stellten Apple-Chef Tim Cook und sein Team am Montag die neusten Software-Entwicklungen vor. Eine Neuerung: Die E-Mail-App soll demnächst verhindern, dass Überwachungsprogramme nachvollziehen können, ob jemand eine Mail geöffnet hat oder nicht.

Mehr Datenschutz statt mehr Werbung

Großen Internetkonzernen wie Facebook und anderen dürfte diese Entwicklung zu mehr Datenschutz weniger gefallen: Solche Firmen leben davon, Daten über Menschen zu sammeln, um ihnen dann zielgerichtete Werbung zu zusenden. Für Apple sind die Proteste aus der Werbeindustrie aber offenbar kein Grund, zurückzuweichen. Im Gegenteil: So soll der Apple-Browser Safari demnächst seine eigene technische Adresse im Internet verschleiern können.

Wer alle Netz-Verbindungen seiner Apps abschirmen möchte, kann dafür künftig die Funktion „Private Relay“ nutzen. Dabei werden, ähnlich wie beim sogenannten „Virtual Private Network“ (VPN), die Bewegungen der Nutzer im Internet anonymisiert. Die Funktion ist Teil eines neuen Abos namens iCloud+.

Face-Time soll auch für Nicht-Apple-Geräte nutzbar sein

Auch die künstliche Intelligenz, die Apple bei seinen Produktgruppen verwendet, achtet auf den Datenschutz: Beim maschinellen Lernen werden Daten nicht an externe Server übertragen, sondern lokal auf den Geräten verarbeitet. Die nun angekündigte neue iPhone-Software soll außerdem Texte in Fotos auslesen können, und auf den Geräten wird automatisches Übersetzen in andere Sprachen möglich.

Die Videochat-App Facetime wird nach dem Boom von rivalisierenden Diensten wie Zoom in der Corona-Krise deutlich ausgebaut. So sollen künftig auch Menschen ohne Apple-Endgerät einem Facetime-Chat über einen Einladungslink beitreten können – ähnlich wie beim Videokonferenzdienst Zoom. Hierbei sollen die Verbindungen ebenfalls mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gegen ein Ausspähen geschützt werden.

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Darüber hinaus soll künftig auf Geräten von Apple-Geschäftspartnern die Sprachassistentin Siri installierten werden können. Auch die Gesundheitsfunktionen der Geräte mit dem Apfel-Logo werden weiterentwickelt. So werden das iPhone und die Apple-Watch künftig den Gang eines Menschens analysieren können, um ihn vor einem erhöhten Fallrisiko zu warnen. Die neuen Betriebssysteme macht Apple traditionell im Herbst verfügbar. Die Funktionen werden aber bereits jetzt vorgestellt, damit Entwickler sie rechtzeitig in ihre Apps integrieren können. (mit dpa)

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