• Auf der Dmexco stellen rund 1100 Unternehmen in Köln ihre Neuheiten vor

Köln – Sie ist einer der größten Branchentreffs für werbetreibende Unternehmen, Agenturen, Softwarefirmen und soziale Netzwerke. Am Mittwoch startete die Dmexco in den Kölner Messehallen. Rund 1100 Aussteller zeigen bis Donnerstagabend ihre Neuheiten.

Kundenzentrierung, Datenschutz im Zuge der neuen Datenschutzgrundverordnung und effektive Zielgruppen-Ansprache für die Werbung sind in diesem Jahr die zentralen Themen. Alexander Weltzsch, Verkaufschef des Unternehmens „Facelift“, steht im knall-orangenen T-Shirt am gleichfarbigen Stand in Halle Acht. Sein Unternehmen, das Benjamin Schroeter und Teja Töpfer im Jahr 2011 gründeten und an dem auch die DuMont-Mediengruppe mehrheitlich beteiligt ist, ist mittlerweile der führende Anbieter für Social-Media-Marketing-Software in Europa. Für Kunden wie Ikea, Samsung oder Panasonic und Mercedes Benz bündelt Facelift vereinfacht gesagt die Kommunikation in den sozialen Medien. Auf der Messe präsentiert Weltzsch die mobile App „Facelift Social Share“. Sie stellt Mitarbeitern oder ausgewählten Privatpersonen Firmeninhalte zur Verfügung, um sie auf privaten Kanälen in den sozialen Medien zu teilen. „Heute hat man ja unzählige Social Media Kanäle zu betreuen. Eine Orchestrierung der Kanäle ist da das Wichtigste“, so Weltzsch. „Bei einer Versicherung wie beispielsweise der Allianz hat ja fast jeder Vertreter eine eigene Facebook-Seite.“ Eine zweite Neuheit ist die Software „Business Hub“, mit der Unternehmen markenspezifische Inhalte auf all ihren Social Media Plattformen ausspielen können. Betreuung von Kunden in den sozialen Medien ist absolut im Fokus auf der Messe dieses Jahr“, so Weltzsch.

Beim Internetgiganten Ebay sieht man vor allem Chancen in künstlicher Intelligenz. „Wir haben über eine Milliarde Artikel auf unserer Seite gelistet. Ohne künstliche Intelligenz würde man nichts finden“, sagt er. Ebay stellt voraussichtlich zum Anfang des vierten Quartals einen neuen Dienst vor, mit dem kleine Betriebe, etwa Handwerksunternehmen oder Selbstständige, Werbung designen und mit flexiblem Budget zielgerichtet ausspielen können. Das Angebot soll „intuitiv und leicht bedienbar für die Nutzer sein“, so Witt.

Neben der Präsentation der Unternehmen an ihren Ständen gibt es auch in diesem Jahr auf der Dmexco wieder ein umfangreiches Konferenzprogramm mit zahlreichen Vorträgen, Diskussionen und Interviews. Einer der interessantesten Speaker auf der Messe ist Nico Lumma, Managing Partner des „Next Media Accelerator“. Das Unternehmen ermöglicht seit 2015 ausgewählten Mediatech-Startups ein sechsmonatiges Intensivprogramm und Investitionsgelder. Die jungen Gründer werden zum Beispiel bei der Produktentwicklung und bei der Suche nach Investoren unterstützt; dabei begleiten sie Experten und Unternehmer aus der Medien- und Technologiebranche. Für Anteile an ihren Unternehmen bekommen sie bis zu 50 000 Euro.

Die Zielgruppe erreichen

Die vielversprechendsten Startups aus dem Programm stellte Lumma bereits am Dienstagabend im Rahmen der DuMont Veranstaltungsreihe „Open Network“ im Neven DuMont Haus vor. Dazu zählte zum Beispiel das israelische Startup „Playgorithm“ oder „Contentflow“, ein Startup, das Software für einfaches Video-Livestreaming entwickelt.

Die Online-Streaming-Plattform „Twitch“, Tochterunternehmen von Amazon, präsentiert sich auch in diesem Jahr auf der Messe als Werbeplattform. Auf der Internetseite schauen sich Interessierte hauptsächlich Live-Videos von Computerspielern, während Unternehmen Werbung in den Stream senden. „Diese junge, männliche Zielgruppe ist nicht mehr so einfach über andere Kanäle zu erreichen“, so Burkhard Leimbrock, Geschäftsführer von „Twitch Deutschland“.

40 700 Besucher, 1100 Aussteller

Dmexco steht für „digital marketing exposition & conference“ und ist eine Fachmesse für digitales Marketing und Werbung. Sie findet seit ihrem Umzug von Düsseldorf seit 2009 in Köln statt. Im vergangenen Jahr besuchten 40 700 Gäste die Messe, 1100 Aussteller buchten Platz in den Deutzer Messehallen.

Am 13. September hat die Messe von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet, Tickets sind online erhältlich und kosten zwischen 29 Euro (Schüler, Studenten) und 99 Euro.