Mieten erneut gestiegenWohnen in Köln bleibt teuer

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Wohnungen in Köln Bayenthal

Neubauten in Köln-Bayenthal

Köln – Die Wohnungspreise in Köln und der Region werden wohl auch in Zukunft steigen. Miet- und Eigentumswohnungen steigen wie seit fast zehn Jahren ungebrochen im Preis, wie aus dem Marktbericht 2019 der Immobilientochter der Kreissparkasse Köln hervorgeht. Weil die Nachfrage nach Wohnraum immer noch riesig ist und das Angebot kaum nachkommt, sagt Matthias Wirtz von KSK Immobilien: „Eine Entspannung am Markt ist in naher Zukunft nicht zu erwarten“. Dafür würde weiterhin zu wenig gebaut. „Die Grenzen des Wachstums sind auch in hohen Preislagen noch immer nicht erreicht.“

Die durchschnittliche monatliche Kaltmiete für eine mindestens fünf Jahre alte Wohnung in Köln ist innerhalb des vergangenen Jahres um 4,3 Prozent gestiegen. Im Schnitt liegt die Monatskaltmiete in Neubauten bei 13,65 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 13,05 Euro), im Bestand bei 12,02 Euro (Vorjahr: 11,50 Euro). Zwar zeigt die Mietpreiskurve für Neubauten einen leichten Rückgang im letzten Quartal 2018.

Schwankungen seien aber normal, da immer unterschiedlich teure Objekte auf den Markt kommen können, erklärt Wirtz. Grund für den Rückstand bei Neubauten seien fehlende Bauunternehmen, die Häuser schnell und günstig bauen können, sagt Wirtz. Pro Jahr fehlten 7500 Wohnungen im Marktgebiet, das Köln, Bonn, Leverkusen und die Kreise Rhein-Erft, Rhein-Sieg, Rhein-Berg und Oberberg umfasst.

Köln im deutschen Vergleich günstig

So zögen anders als noch vor einigen Jahren auch die Preise im Kölner Umland an. Auch Städte wie Leverkusen, Frechen, Siegburg und Hürth, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden sind, seien vom Wohnungsmangel inzwischen stark betroffen, sagt Wirtz. In diese Städte hat Köln ein negatives Wanderungssaldo. Sprich: Mehr Kölner ziehen nach Bergisch Gladbach als Gladbacher nach Köln – was die Probleme auf dem Wohnungsmarkt in den Speckgürtel verlagert. Dabei seien in Köln und Region Eigentumswohnungen weniger oft reines Spekulationsobjekt als etwa in London. Die meisten Wohnungen würden auch genutzt, sagt Wirtz. Der Leerstand sei sehr gering.

Besonders nachgefragt werden immer stärker kleine Single-Wohnungen, auch wenn diese zu Quadratmeter-Kaltmieten bis 14 Euro angeboten werden. Vor allem in Köln würden weniger Familienwohnungen nachgefragt, sagt Wirtz. Wer große Wohnflächen bevorzuge, ziehe lieber direkt in die Peripherie, weil dort die Mieten immer noch günstiger sind. In der Stadt sei den meisten Menschen die Größe ihrer Wohnung inzwischen weniger wichtig, weil sie mehr Zeit draußen verbrächten.

Eigentum in Düsseldorf und Berlin ist teurer

Im Vergleich zu anderen Großstädten in Deutschland ist Köln aber immer noch günstig – zumindest bei Eigentumswohnungen. Der durchschnittliche Kaufpreis von knapp 3600 Euro pro Quadratmeter für Bestandswohnungen liegt beispielsweise unter dem in Düsseldorf (3834), Berlin (4152), Hamburg (4666) und Frankfurt (4957). In München, der teuersten Stadt Deutschlands, bezahlen Käufer für Bestandswohnungen Quadratmeterpreise von durchschnittlich knapp 7400 Euro – und damit mehr als doppelt so viel wie in Köln.

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