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Millionen-InvestitionFord forscht in Köln an günstigen Elektromotoren

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Ford E-Motor

Kern der Kooperation: Der Hairpin-Stator als derzeit wichtigste Komponente moderner Elektromotoren.

Köln – Auch wenn der Name „HaPiPro2“ etwas sperrig klingt, ist das dahinter stehende Projekt eine echte Bereicherung für den Wirtschaftsstandort Köln. Der Autobauer Ford will gemeinsam mit zwei Einrichtungen der RWTH Aachen und weiteren Partnern die Herstellung von E-Motor-Komponenten entwickeln. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von fast 5,3 Millionen Euro wird vom NRW-Wirtschaftsministerium mit 4,3 Millionen Euro gefördert.

HaPiPro2 sei ein weiterer Baustein, um Nordrhein-Westfalen als Standort für die Elektromotorenproduktion der Zukunft zu etablieren, sagt Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP). „In Köln wurde einst der Otto-Motor erfunden, jetzt wird hier der Elektro-Motor weiterentwickelt“, so der Minister.

Angesiedelt auf dem Kölner Ford-Gelände

Angesiedelt wird das Projekt auf dem Kölner Gelände der Ford-Werke. „Dieses Projekt wird eine einzigartige Engineering-Plattform für Unternehmen bieten, wo Produktionsprozesse für die Elektromotoren von morgen erforscht und entwickelt werden“, sagt Ford-Deutschland-Chef Gunnar Herrmann. Im Februar hatte der US-Mutterkonzern angekündigt, eine Milliarde Dollar in die Umrüstung des Kölner Werks zu einem Zentrum der Elektromobilität zu investieren. Auch der italienisch-japanische E-Motorbauer Marelli hat sich bereits bei Ford angesiedelt.

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Neben Ford und der RWTH Aachen sind an dem Projekt unter anderem auch die Unternehmen Engiro sowie Thyssenkrupp und AMS Anlagenbau beteiligt. Bis Ende 2023 soll „HaPiPro2“ laufen und anfangs im Kern 20 bis 30 Mitarbeiter aus den Partnerunternehmen beschäftigen. Später könnte die Zahl auf einen mittleren dreistelligen Beschäftigten-Stand steigen.

„Können Schwerpunkte setzen“

In der öffentlichen Debatte liege der Fokus derzeit oftmals stärker auf der Batteriezellenforschung und zu wenig auf der Entwicklung des E-Motors, sagt Professor Achim Kampker von der RWTH Aachen. „Wir können jetzt deutliche Schwerpunkte setzen.“

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„HaPiPro2“ bezieht sich auf die sogenannte Hairpin-Technologie, eine Drahtwickelmethode, die bei der Fertigung von E-Motoren angewendet wird. Diese Komponenten sollen in dem Projekt entlang einer einzigen Produktionslinie entwickelt werden. Zudem soll die Fertigung günstiger werden und damit die bislang komplexe Herstellung von Elektromotoren deutlich preiswerter machen. „Die Grundidee ist ein für alle bezahlbares E-Auto und Grundlagen dafür werden in Köln geschaffen“, sagt Ford-Chef Gunnar Herrmann.

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