Nach Flucht des Ex-Nissan-ManagersTürkei beginnt Prozess gegen Ghosn-Helfer

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Carlos Ghosn, ehemaliger Vorstandschef des französisch-japanischen Autobündnisses Renault-Nissan-Mitsubishi, im Januar 2020 in Beirut

Istanbul/Tokio  – Sieben mutmaßliche Fluchthelfer des Ex-Automanagers Carlos Ghosn müssen sich in der Türkei vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen vier Piloten, zwei Flugbegleiterinnen und einen Verantwortlichen einer Cargo-Firma habe am Freitag in Istanbul begonnen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Den Piloten und dem Geschäftsmann, die in Untersuchungshaft sitzen, werde Teilnahme an Menschenhandel vorgeworfen. Darauf stünden bis zu acht Jahre Haft. Den Flugbegleiterinnen werden vorgeworfen, die mutmaßliche Straftat nicht gemeldet zu haben.

Der frühere Vorstandschef des französisch-japanischen Autobündnisses Renault-Nissan-Mitsubishi war am 19. November 2018 in Tokio unter anderem wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Im April 2019 wurde er unter strengen Auflagen auf Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen.

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Ghosn floh dann Ende Dezember unter abenteuerlichen Umständen in einem Privatjet unter anderem über die Türkei nach Beirut. Er soll in einer Kiste versteckt gewesen sein, die am Flughafen als Gepäck für Musikinstrumente deklariert war und nicht durchleuchtet wurde.

Ghosn besitzt neben der französischen auch die libanesische und brasilianische Staatsbürgerschaft. Japan bemüht sich bei der libanesischen Führung um die Auslieferung des geflohenen früheren Autobosses. Japan hat mit dem Libanon kein Auslieferungsabkommen. Die Bezirksstaatsanwaltschaft in Tokio forderte zudem die US-Justiz auf, zwei mutmaßliche Fluchthelfer auszuliefern. (dpa) 

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