Funk-SabotageDeutsche Bahn löscht brisantes Video von Youtube-Kanal

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DB Köln DPA 121022

Die Deutsche Bahn gerät wegen der Kabel-Sabotage und einem Video unter Druck.

Köln – Die Deutsche Bahn hat nach der Sabotage an kritischen Kabeln für den Funkverkehr kurzfristig ein aufsehenerregendes Youtube-Video gelöscht. Unbekannte hatten am 8. Oktober an zwei Stellen in Nordrhein-Westfalen und Berlin für den Funkverkehr wichtige Kabel gekappt und den Fernverkehr in Norddeutschland für Stunden lahmgelegt.

Im Zuge der anschließenden Debatte um die kritische Infrastruktur und deren Absicherung bei der Deutschen Bahn hat das Unternehmen ein Video aus dem Netz genommen, das Streckendetails der neu gebauten Verbindung zwischen dem baden-württembergischen Wendlingen und Ulm. 

Deutsche Bahn: Brisantes Youtube-Video nach Sabotage in Berlin und NRW gelöscht

Ein Video auf dem zur Deutschen Bahn gehörigen Youtube-Kanal „Bahnprojekt Stuttgart-Ulm“, der u.a. auch den Fortschritt beim Projekt „Stuttgart 21“ dokumentiert, zeigte die Fortschritte beim Streckenbau und gab auch Auskunft über die einzelnen Streckenabschnitte und die dort verwendeten Schienen und Baumaterialien.

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Kurz nach Aufkommen des Sabotage-Verdachts löschte die Deutsche Bahn offenbar das Video. Experten gehen davon aus, dass das Unternehmen dadurch verhindern wollte, durch das Offenlegen detaillierter Streckenabschnitte in die Kritik zu geraten.

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Unabhängig von den Hintergründen der Tat am Samstag, die Tausende Bahnreisende an den Bahnhöfen in Norddeutschland betroffen hatte, sind sich Sicherheitsexperten einig, dass ein hundertprozentiger Schutz des Schienennetzes der Deutschen Bahn nicht möglich ist.

Deutsche Bahn: Kabel-Sabotage wohl „politisch motiviert“

Der Staatsschutz hat nach den Vorfällen im nordrhein-westfälischen Herne und in Berlin die Ermittlungen aufgenommen, ersten Erkenntnissen zufolge wird von einer „politisch motivierten“ Tat ausgegangen. Die Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, die Täter zu stellen.

Am Samstag hatte die Deutsche Bahn gegen 8.30 Uhr den Fernverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands gestoppt, nach dem das zentrale Funksystem des Unternehmens ausgefallen war. Rund drei Stunden später nahmen die Züge wieder Fahrt auf, es kam allerdings noch bis in die Abendstunden zu Verspätungen. (shh)

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