Pflege im FokusHarte Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst

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Öffentlicher Dienst Protest

Bei den Verhandlungen geht es um das Einkommen von etwa zwei Millionen Beschäftigten.

Potsdam – Bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen zeichnet sich ein hartes Ringen bis in den frühen Sonntagmorgen ab. Ein schneller Durchbruch war am Samstagabend jedenfalls nicht absehbar. Allerdings zeigte man sich in Teilnehmerkreisen zuversichtlich, dass eine Einigung möglich ist. Im Lauf des weiteren Abends könnte es Bewegung bei Gewerkschaften und Arbeitgebern geben, hieß es. Nicht völlig auszuschließen war aber auch, dass die Verhandler für diesen Tag ohne gemeinsamen Vorschlag auseinandergehen.

Für Samstagabend waren erneut Beratungen in den Bundestarifkommissionen von Verdi, dbb Beamtenbund und Tarifunion sowie in der Mitgliederversammlung der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) angesetzt. Diese Gremien müssten einen Kompromiss der Spitzenrunde billigen.

Mehr als zwei Millionen Beschäftigte betroffen

Die laufende, wohl entscheidende dritte Verhandlungsrunde für das Einkommen der mehr als zwei Millionen Beschäftigten hatte am Donnerstag begonnen. Die Positionen lagen lange weit auseinander.

Die Gewerkschaften waren mit der Forderung eines Lohn- und Gehaltsplus von 4,8 Prozent bei einjähriger Laufzeit in die Verhandlungen gegangen. Mindestens soll es 150 Euro mehr im Monat geben. Bund und Kommunen wollen eine Laufzeit von drei Jahren. Eine Erhöhung der Entgelte solle es zum 1. März 2021 um 1,0 Prozent geben, dann noch um weitere 1,0 Prozent und 1,5 Prozent jeweils ein Jahr später. Der erste Erhöhungsschritt solle mit einem Mindestbetrag von 30 Euro verbunden werden. Betroffen sind etwa Erzieherinnen und Erzieher, Busfahrer, Müllwerker, Rathausmitarbeiter und zahlreiche andere Angestellte.

Pflege im Zentrum der Verhandlungen

Angesichts der Belastungen von Pflegerinnen und Pflegern in der Corona-Pandemie steht die Pflege bei den Verhandlungen mit im Zentrum. Die Arbeitgeber hatten eine Pflegezulage von monatlich 50 Euro für die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geboten. Verdi-Chef Frank Werneke hatte dies als „skandalös“ zurückgewiesen. Die Gewerkschaften fordern eine Zulage von 300 Euro. Intensiv wird über einzelne Pflegebereiche verhandelt. VKA-Chef Ulrich Mädge hatte mitgeteilt: „Eine Intensivpflegerin wird nach unseren Vorstellungen 8 Prozent mehr Gehalt bekommen.“ (dpa)

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