Rangliste der Steuerbehörden in NRWFinanzamt Wuppertal arbeitet am schnellsten

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Finanzamt

Die Bearbeitungszeiten von Einkommensteuererklärungen sind in NRW höchst unterschiedlich. 

Köln – Die Bürger, die ihre Einkommenssteuerbescheid vom Finanzamt Wuppertal-Barmen erhalten, können sich glücklich schätzen – nirgendwo sonst in NRW arbeitet die Steuerbehörde so schnell. Nur 34,4 Tage benötigen die Beamten durchschnittlich, um eine Einkommenssteuererklärung zu bearbeiten.

Anders sieht es wiederum im Finanzamt Köln-Nord aus: Die drittlangsamste Steuerbehörde des Landes benötigt für einen Einkommensteuerbescheid im Schnitt ganze 73 Tage. In NRW müssen nur die den Finanzämtern Bochum-Mitte und Meschede zugeordneten Bürger länger darauf warten, bis sie mit einer Rückzahlung rechnen können oder erfahren, dass es einer Nachzahlung bedarf.

NRW-Finanzaemter

Die Bearbeitungszeit für Einkommensteuererklärungen ist in NRW höchst unterschiedlich. 

Die Daten stammen aus einer aktuellen Erhebung des Portals Lohnsteuerkompakt, das 300.000 Steuererklärungen ausgewertet hat, die im vergangenen Jahr über den Service erstellt wurden.

Schleiden schnell, Siegburg langsam

Während NRW im Vergleich der Bundesländer auf einen vergleichsweise guten vierten Platz kommt – mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 51,5 Tagen –, gibt es regional deutliche Unterschiede. Schleiden kommt beispielsweise auf verhältnismäßig wenige 42,8 Tage, während das Finanzamt in Siegburg im Schnitt mehr als 21 Tage länger benötigt.

„Bürger haben einen Anspruch auf eine zeitnahe Bearbeitung ihrer Einkommensteuererklärung“, sagt Hans-Ulrich Liebern, Experte vom Bund der Steuerzahler NRW. Der Steuerzahlerbund fordert bereits seit einigen Jahren, dass alle Steuererklärungen innerhalb von sechs Wochen bearbeitet werden.

NRW-Finanzaemter-Region

Auch in der Region variieren die Wartezeiten für die Steuerpflichtigen, bis der Einkommensteuerbescheid sie erreicht, deutlich. 

Liebern zufolge haben die Behörden aber nur wenig Spielraum, Bearbeitungszeiten zu verringern. Diese würden vor allem vom Personalstand in den Finanzämtern beeinflusst – und vom Bürger selbst: „Der Steuerzahler kann selber Einfluss darauf nehmen, wie schnell er den Bescheid bekommt, indem er die Steuererklärung frühzeitig einreicht.“

Mit der fortschreitenden Automatisierung werde indes der Einfluss des Personalstands immer geringer ausfallen, prognostiziert Liebern, da digitalisierte Steuererklärungen öfter ungeprüft bearbeitet werden könnten.

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