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Streit spitzt sich zuIHK-Mitglieder stoppen Umzug der Kammer in Köln vorerst

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So soll das neue Lofthaus der IHK Köln im Stadtteil Mülheim nähe des Carlswerks einmal aussehen.

So soll das neue Lofthaus der IHK Köln im Stadtteil Mülheim nähe des Carlswerks einmal aussehen.

  • Der Streit in der Kölner Industrie- und Handelskammer spitzt sich weiter zu – jetzt stoppten Mitglieder den Kauf des neuen Areals.
  • Die Gegner des Umzugs um Unternehmerin Eva Hehemann werfen der IHK-Spitze vor, sie nicht ausreichend informiert zu haben.
  • Was bedeutet das für den Umzug? Lesen Sie hier die Hintergründe.

Köln – Der Kauf des neuen Areals der IHK in Mülheim ist vorerst gestoppt. Mitglieder der Vollversammlung um die Unternehmerin Eva Hehemann haben beim Verwaltungsgericht Köln einen Antrag auf einstweilige Anordnung gegen die Unterzeichnung des Kaufvertrags erwirkt.

Der Notartermin am Dienstag, bei dem die Kammerführung unter Präsident Werner Görg und Hauptgeschäftsführer Ulf Reichardt den Vertrag für den Erwerb des Areals für rund 39 Millionen Euro unterzeichnen wollten, wurde abgesagt.

Erst am vergangenen Donnerstag hatte die Vollversammlung nach zahllosen Streitigkeiten für Mülheim als neuen Standort gestimmt. Die Gegner der Entscheidung sind der Auffassung, dass die Vollversammlung zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichend über die Inhalte des Vertragswerks informiert gewesen seien.

Eine Stunde Lesezeit

„Wir mussten über einen Vertrag abstimmen, den nahezu alle nicht gelesen haben“, sagt Eva Hehemann. Der Kontrakt, der 38 Seiten umfasst, sowie die gesamte Akte mit rund 200 Seiten Anlagen waren nur nach Anmeldung für Mitglieder der Vollversammlung einsehbar. Die maximale Lesezeit lag dem Vernehmen nach bei einer Stunde. Die Mitnahme des Handys war ebenso verboten wie etwa Fotos. „Auf dieser Basis war es nicht möglich, sich umfassend über die umfangreichen Details der vertraglichen Regelung mit dem Immobilienentwickler Art Invest zu informieren“, sagt Hehemann. Die Kammerführung hat nun diee Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge bei Gericht darzulegen.

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„Aufgrund dieser aktuellen Entwicklung und nicht zuletzt aus rechtlichen Gründen haben wir entschieden, die für Dienstag geplante Unterzeichnung des Kaufvertrags zunächst um eine Woche zu verschieben. Sobald es dazu weitere Entscheidungen gibt, werden wir informieren“, teilte die Kammer gestern auf Anfrage mit. 

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