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Streit um Lidl-KopieLemonaid-Gründer legt sich mit Discounter an

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Lidl dpa neu

Das Logo eines Lidl-Supermarktes.

Köln – Die Supermarkt-Kette Lidl verkaufte vor einigen Wochen eine eigene Limonade, deren Design doch sehr stark an die Fairtrade-Limo Lemonaid erinnert. Diese Tatsache ist Gründer Paul Bethke nicht entgangen. In einem offenen Brief an den Discounter hat er seinem Ärger Luft gemacht.

„Gleiche Optik – gänzlich anderer Inhalt: kein Bio, kein Fairtrade, stattdessen viel Zucker, Farbstoffe und Säuerungsmittel – null sozialer Beitrag”, legt Bethke los.

„Mit der Kopie von Lemonaid schmücken Sie sich mit unseren Werten, die Ihnen nicht zustehen. Sie täuschen derzeit Kunden, die mit dem Kauf einen sozialen Beitrag leisten wollen. Hierfür sind Sie verantwortlich.“

Die Lemonaid-Limo ist Bio, Fairtrade und spendet mit jeder verkauften Flasche fünf Cent für einen guten Zweck. Ein Image, das sich Gründer Bethke lang und hart erarbeiten musste – und nicht so einfach abgeben möchte.

Aufruf an Lidl-Kunden

In seinem Brief greift der Limo-Hersteller zudem einen der Unternehmensgrundsätze von Lidl auf, in dem der Discounter verspricht er wolle „Deutschlands nachhaltigster Discounter” werden.

„Wir haben den einfachen Wunsch, dass Sie Ihre eigenen Statuten umsetzen. Dies wird jedoch nicht durch Täuschung wohlwollender Kunden erreicht“, betont Bethke.

Einige Kunden sind tatsächlich über das Duplikat gestolpert. Wie der Unternehmer dem „Stern“ berichtet, habe er Mails von Kunden erhalten, die sich wunderten, dass seine Limonade nun bei Lidl verkauft werde.

Lemonaid startet Social-Media-Kampagne

Für den Gründer Grund genug nachzulegen und neben seiner Aufforderung, die Limo aus dem Sortiment zu nehmen, auch noch eine Social-Media-Kampagne zu starten.

Mit der solle der Druck auf den Discounter erhöht und bei den Verbrauchern für Aufmerksamkeit gesorgt werden. Unter dem Hashtag #lidlklontdich werden Nutzer aufgerufen, Stellung zu dem „Produktklau“ zu beziehen. (red)

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