Tarifkonflikt zwischen Post und VerdiPostbeschäftigte in NRW streiken weiter

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Ein Briefträger bei der Arbeit. Laut der Geschwerkschaft Verdi legen heute 800 Postbeschäftigte die Arbeit nieder.

Köln – Nach den Warnstreiks am Mittwoch sollen auch am Donnerstag Postbeschäftigte wieder ihre Arbeit niederlegen. Betroffen ist wieder der Raum Köln und Bonn. Das teilt die Gewerkschaft Verdi mit. Im Tarifkonflikt zwischen Deutscher Post AG und Verdi hatten Mitarbeiter der Post bereits am Mittwochmorgen an verschiedenen Standorten bundesweit gestreikt. Am Donnerstag beteiligen sich nach Angaben der Deutschen Post rund 2.100 Beschäftigte an der Arbeitsniederlegung.

„Die Streikenden haben am Mittwoch vielerorts ein starkes Zeichen zur Durchsetzung ihrer Forderungen gesetzt und den Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöht“, erklärte Uwe Speckenwirth, Fachbereichsleiter Postdienste in NRW. Daran wolle man am Donnerstag anknüpfen. Die Post schätzte die Auswirkungen des Streiks am Mittwoch als „überschaubar“ ein.

„Derzeit werden die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen für die Kunden so gering wie möglich zu halten. Insgesamt sind bundesweit aktuell etwa 130.000 Pakete - das sind 2,5 Prozent der Tagesmenge - und rund 1,3 Mio. Briefe - etwa 2,4 Prozent der Tagesmenge - betroffen“, teilte die Deutsche Post zu den Folgen des Streiks am Donnerstag mit. Verzögerte Sendungen in besonders betroffenen Regionen stelle man in den Folgetagen nachträglich zu.

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Hintergrund des Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 140 000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG. In den bisherigen Tarifgesprächen liegen die beiden Parteien noch weit auseinander. Nach Angaben der Gewerkschaft wollte die Deutsche Post ihren Beschäftigten zuletzt 1,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate anbieten.

Die Verhandlungsführerin und stellvertretende Vorsitzende von Verdi Andrea Kocsis nannte das Angebot eine „Provokation“. Uwe Speckwirth erklärte die Beschäftigten hätten den Eindruck gewonnen „abgespeist zu werden“. Man werde darum angemessen reagieren.

Verdi hält an einer Einkommenserhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten fest. Zudem sollen Azubis und Dual-Studierende eine monatliche Erhöhung von 90 Euro erhalten. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 21. und 22. September statt. Die Post erklärte man wolle „konstruktive Gespräche führen“ und kündigte an, ein konkretes Angebot vorzulegen. (eku mit dpa)

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