Unfall-Statistik15 große Schadensfälle pro Jahr bei deutschen Chemiefirmen

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Explosion Leverkusen Chemiepark

Bei einer Explosion im Chempark kamen am 27. Juli in Leverkusen mehrere Menschen ums Leben.

Köln – Immer wieder kommt es in der chemischen Industrie zu schweren Schadensfällen, bei denen Arbeiterinnen und Arbeiter verletzt oder getötet werden. In anderen Fällen ist die Bevölkerung im Werksumfeld von den Folgen der Unglücke betroffen betroffen ist. Aktuellste Zahlen der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) zeigen: Die Zahl der Arbeitsunfälle hat in den letzten Jahren zugenommen, die Zahl der Todesfälle nimmt jedoch ab.

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der die Interessen von rund 1700 Chemieunternehmen in Deutschland vertritt, teilt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit, die Zahl der Schadensereignisse bei seinen Mitgliedsunternehmen sei seit 2009 rückläufig: „In den letzten fünf Jahren kam es im Durchschnitt zu 15 Ereignissen pro Jahr“, sagt eine Sprecherin. Als Ereignis gelten dabei allerdings erst größere Unfälle mit internen Schäden ab 500.000 Euro und externen Schäden ab 100.000 Euro.

Keine Übersicht über einzelne Schadensfälle

Darunter fielen Schäden, so die Sprecherin, „die beispielsweise durch Brand und Explosionen hervorgerufen wurden, aber auch solche, die durch Stofffreisetzungen entstanden sind, etwa durch defekte Rohrleitungen oder Pipelines.“ Eine Übersicht über die einzelnen Schadensfälle der vergangenen Jahre gebe es allerdings nicht.

Negativ ist die Tendenz derweil bei der absoluten Zahl von Arbeitsunfällen: Einer Erhebung der BG RCI zufolge gab es 2020 14.008 Unfälle in der gesamten chemischen Industrie in Deutschland. Gegenüber dem Jahr 2010, als 12.893 Unfälle verzeichnet wurden, ist das eine Steigerung um gut 8,7 Prozent.

Tödlich endeten vier Unfälle

Auf 1000 Arbeiterinnen und Arbeiter in Vollzeit gerechnet, gibt es allerdings weniger Unfälle als noch vor elf Jahren: 2010 waren es genau 15, 2020 nur noch 13,82. Der positive Trend war über Jahre zu beobachten, lediglich das Jahr 2019 war ein Ausreißer mit absolut rund 16.000 und pro 1000 Voll-Beschäftigten knapp 15,6 Unfällen.

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Tödlich endeten derweil im vergangenen Jahr vier Unfälle, zwei mehr zwar als 2019, aber deutlich weniger als noch zu Beginn des Jahrzehnts. Niedrig zweistellige Todesfallzahlen zwischen 10 und 13 waren von 2010 bis 2015 die Regel. Erst danach ging es merklich runter.

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