VorstandsvorsitzRüdiger Linnebank soll neuer Chef der Sparkasse Köln-Bonn werden

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Rüdiger Linnebank

Rüdiger Linnebank

Köln – Köln. Fieberhaft wurde in den vergangenen Monaten intern und extern nach einem Nachfolger für Artur Grzesiek gesucht. Nun hat sich die Findungskommission auf einen Kandidaten geeinigt: Neuer Chef der Sparkasse Köln-Bonn soll im kommenden Jahr Rüdiger Linnebank werden. Der  49-Jährige leitet bislang die deutlich kleinere Sparkasse Vorderpfalz in Ludwigshafen. Offiziell gewählt ist Linnebank mit dem Votum der Findungskommission noch nicht. Es gilt jedoch als sicher, dass der Verwaltungsrat dem Votum am 5. Dezember folgen wird. Der Zweckverband der Sparkasse entscheidet  am 12. Dezember, dann muss noch die Finanzaufsicht Bafin zustimmen. 

Zuletzt waren nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ nur noch drei Kandidaten im Rennen: Neben Linnebank  wurde auch der Chef der Sparkasse Leipzig, Harald Langenfeld (57), als Nachfolger gehandelt sowie Ulrich Voigt, der bereits  im Vorstand der Sparkasse Köln-Bonn sitzt und dort die Ressorts Firmenkunden, Institutionelle Kunden und Organisation verantwortet. Voigt soll nun stellvertretender Vorsitzender des Vorstands werden.   

Linnebank ist im westfälischen Welver geboren und begann seine  Karriere mit einer Ausbildung bei der Sparkasse Soest. Es folgten berufliche Stationen bei der Kreis- und Stadtsparkasse Norden, der Sparkasse Münster und der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz. Der promovierte Diplomkaufmann ist seit 2008 Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Vorderpfalz, der größten Sparkasse in Rheinland-Pfalz. Diese kommt  auf eine Bilanzsumme von 5,4 Milliarden Euro.

84 Filialen sollen zum Netz der Sparkasse Köln- Bonn gehören

Die Bilanzsumme der Sparkasse Köln-Bonn  ist   mit gut 27 Milliarden Euro  fünfmal so hoch: Das Köln-Bonner Institut mit gut 4185 Mitarbeitern  ist die größte kommunale Sparkasse in Deutschland. Nach Filialschließungen sollen zum Jahresende noch 84 Filialen zum Netz der Sparkasse Köln- Bonn gehören.

Grzesiek hatte bereits  im Frühjahr angekündigt, vorzeitig in den Ruhestand treten zu wollen. Er hatte Ende 2008  bei der Sparkasse das Ruder übernommen – in  der wohl schlimmsten Krise des Instituts:   2007  hatte die Sparkasse  das Abrutschen in die roten Zahlen nur durch einen Griff in die stillen Reserven vermeiden können. Belastet wurde die Bilanz unter anderem durch  die Beteiligung an den damals defizitären MMC-Studios, die Krise an den Finanzmärkten und  die notwendige finanzielle Unterstützung für die angeschlagene WestLB. 

Die Findungskommission habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sagte  Martin Börschel, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Köln-Bonn, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage. 

Reker über große Übereinstimmung in der Kommission erfreut

Für Rüdiger Linnebank habe vor allem die klare Zukunftsperspektive gesprochen, die er für das Institut entwickelt habe. Details wollte Börschel jedoch nicht nennen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die ebenfalls in der Findungskommission saß, sagte zu der Entscheidung, sie freue sich, dass es so große Übereinstimmung in der Kommission gab.

Zusammen mit dem neuen Vize  Ulrich Voigt, der bislang  bei der Sparkasse Köln-Bonn   im Vorstand für das Firmenkundengeschäft zuständig ist, werde Linnebank den bereits begonnenen Strategieprozess vorantreiben, sagte Börschel: „Die beiden sind ein Dreamteam.“

Vorbehaltlich der Zustimmung durch die  Finanzaufsicht  Bafin  sowie der Gremienentscheidungen in Ludwigshafen werde Linnebank voraussichtlich im ersten Halbjahr 2018 sein Amt in Köln-Bonn übernehmen, teilte das Institut mit.  

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