Das Prügelopfer des US-Musikers berichtet vor Gericht von einer toxischen Beziehung. Ihre Aussagen schockieren.
„Ekelhafte Sexpartys“Ex-Geliebte packt unter Tränen aus und belastet „Diddy“ schwer

Waren ein Paar: Cassie Ventura (l) und Sean „Diddy“ Combs. (Archivfoto)
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Im Prozess gegen Sean „Diddy“ Combs kommen immer mehr Verfehlungen des Musikers ans Licht. Mit seiner Ex-Freundin Cassandra „Cassie“ Ventura sagte am Dienstag (13. Mai) die wichtigste Zeugin aus – sie belastete den US-Rapper schwer.
Combs sei während ihrer Beziehung immer wieder gewalttätig geworden, berichtete die hochschwangere Sängerin vor den Geschworenen in New York. Zudem habe er sie zur Teilnahme an „ekelhaften“ Sexpartys gezwungen.
Schwere Vorwürfe gegen Sean „Diddy“ Combs
Die 38-Jährige berichtete unter Tränen, der 17 Jahre ältere Combs habe sie bei einem seiner Gewaltausbrüche zu Boden geworfen, sie geschlagen, hinter sich hergeschleift und ihr sogar auf den Kopf getreten. Ein solcher Vorfall ist auf Videoaufnahmen aus einem Hotel aus dem Jahr 2016 zu sehen, die vor Gericht gezeigt wurden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft rastete Combs nach einer seiner Drogen- und Sex-Partys aus, die er selbst als „Freak-Offs“ bezeichnete.

Die hochschwangere Cassie Ventura legt vor ihrer Aussage vor dem Bundesgericht in Manhattan in New York einen Eid ab.
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Ex-Freundin Cassandra „Cassie“ Ventura belastet Sean Diddy Combs vor Gericht schwer
Ventura sagte, diese Partys seien „ekelhaft“ gewesen und hätten sie völlig überwältigt. Um sich zu erregen, habe der Rapper etwa auf sie uriniert oder habe Prostituierte dafür bezahlt, dies zu tun. Sie habe Ecstasy oder Kokain genommen, um während der tagelangen Sexorgien wach zu bleiben und Combs' Wünsche zu erfüllen.
Sie habe ihren Freund glücklich machen wollen – „und irgendwann hatte ich den Eindruck, ich hätte gar keine Wahl mehr“, betonte sie. Combs habe zudem „viele Möglichkeiten gehabt“, sie mit kompromittierenden Sex-Videos gefügig zu machen.
Sean „Diddy“ Combs soll Frauen und Männer jahrelang missbraucht haben
Die Sängerin und Tänzerin Ventura hatte den bekannten Musiker und Produzenten 2023 wegen jahrelanger Misshandlungen und Vergewaltigung verklagt. Beide einigten sich kurz darauf auf einen außergerichtlichen Vergleich, seither reichten jedoch zahlreiche weitere Frauen und auch Männer Klagen gegen den Rapper ein.
Die Staatsanwaltschaft wirft Combs vor, Frauen und Männer sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an seinen Drogen- und Sex-Partys genötigt zu haben.
Combs' Verteidigerin Teny Geragos hatte die Vorwürfe am Montag in ihrer Eröffnungsrede bestritten. Die Beziehung des Rappers zu Ventura sei zwar „toxisch“ gewesen und es sei zu Gewalt gekommen, jedoch nicht zu erzwungenem Sex. Zu Venturas Aussagen erklärte die Verteidigung, diese habe die Drogen freiwillig genommen, von Nötigung könne deshalb keine Rede sein.
Der Prozess in New York ist auf acht bis zehn Wochen angesetzt. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Rapper lebenslange Haft. (mbr/afp)