Vor Kiosk in PaderbornZwei Männer stellen sich nach tödlicher Attacke – Ein Verdächtiger ist erst 16

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Kerzen stehen am Tatort des tödlichen Angriffs in der Paderborner Innenstadt vor einem Kiosk, immer wieder kommen Menschen vorbei und trauern. Zwei Tatverdächtige haben sich inzwischen gestellt.

Kerzen stehen am Tatort des tödlichen Angriffs in der Paderborner Innenstadt vor einem Kiosk, immer wieder kommen Menschen vorbei und trauern. Zwei Tatverdächtige haben sich inzwischen gestellt.

Nach den jungen Männern war gefahndet worden. Ein dritter Tatverdächtiger konnte noch nicht festgenommen werden.

Knapp eine Woche nach einem tödlichen Angriff auf einen 30-Jährigen vor einem Kiosk in Paderborn haben sich zwei der drei Tatverdächtigen in der Nacht zum Montag gestellt. Das teilten die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Polizei Bielefeld mit. Es handele sich um einen 18-jährigen Tunesier und einen minderjährigen Marokkaner, hieß es. Zunächst war das Alter des Jüngeren mit 17 angegeben worden, inzwischen korrigierte die Polizei es auf 16.

Beide werden nun einem Haftrichter vorgeführt. Es werde noch im Tagesverlauf entschieden, ob die beiden in Untersuchungshaft kommen, sagte ein Polizeisprecher. Nach den beiden war zuvor öffentlich mit Bildern einer Überwachungskamera gefahndet worden.  Nach einem dritten Verdächtigen wird weiterhin gesucht.

Das Opfer war in der Nacht zum 1. Mai erst durch Schläge und später Tritte gegen den Kopf lebensgefährlich verletzt worden. Der Mann starb zwei Tage später an seinen schweren Kopfverletzungen. Die Ergebnisse einer Obduktion sollen noch am Montag vorliegen.

Die Tat ereignete sich in der Marienstraße in der Innenstadt von Paderborn kurz nach Mitternacht. Bei der Auseinandersetzung soll der 30-Jährige zunächst mit einem Gegenstand einen Schlag auf den Kopf bekommen haben, sodass er zu Boden ging. Daraufhin soll der Täter, gemeinsam mit zwei weiteren Personen, auf den am Boden liegenden Geschädigten eingetreten haben. 

Paderborner Polizei fahndete mit Hochdruck nach Tätern aus Marienstraße

Den Tatbeteiligten wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Am Polizeipräsidiums Bielefeld wurde die Mordkommission „Kiosk“ gebildet. Ob es sich bei einem der beiden Männer, die sich nun stellten, um den mutmaßlichen Haupttäter handelt, gab die Polizei nicht bekannt.

Der Fahndungsdruck auf die Verdächtigen dürfte groß gewesen sein. Insbesondere, da die Polizei bereits vergangene Woche darauf hingewiesen hatte, dass die Tat möglicherweise durch Unbeteiligte gefilmt wurde. Die Ermittler baten diese Personen sowie andere Augenzeugen, um Hinweise zur Identität oder dem Aufenthaltsort der Tatverdächtigen.

Nach der Tat war in Paderborn über härtere Maßnahmen im Kampf gegen Straßenkriminalität diskutiert worden. Die Marienstraße gilt nachts wohl schon länger als unsicher. Vor dem Kiosk wurden Blumen und Kerzen abgelegt. (cme/dpa)

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