CDU-VorstoßLeverkusens Brauchtum soll verlässlich gefördert werden – aber wie?

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Szene vom Opladener Rosenmontagszug 2024

Leverkusens Brauchtum – hier der Opladener Rosenmontagszug in diesem Jahr – soll dauerhaft und wesentlich stärker gefördert werden, fordert die CDU. Stadtverwaltung und andere Ratsfraktionen sind aber skeptisch.

Die Christdemokraten wollen vor allem die Karnevalszüge mit Geld absichern. Aber die schlechte Haushaltslage hält den Plan auf.

Seit 2018 gibt es städtisches Geld für die Karnevalszüge. 11.200 Euro werden verteilt. Die großen Züge in Wiesdorf, Hitdorf, Opladen und Schlebusch werden dauerhaft mit je 2500, der in Holzhausen mit 1200 Euro unterstützt. Dazu kam immer mal wieder Geld aus den Töpfen der Stadtbezirke, aber darauf können sich die Karnevalsvereine eben nicht verlassen. 

Das soll sich ändern. Die CDU-Fraktion will allein 60.000 Euro ausgeben, um die Züge zu sichern. Allerdings soll das Geld nicht bedingungslos fließen, sondern nur dann, wenn sich die veranstaltenden Vereine zuvor selbst um Geld von Sponsoren bemüht oder auf andere Weise Geld eingesammelt haben. Und es dann immer noch nicht reicht. 

Insgesamt soll die Brauchtums-Unterstützungskasse sogar mit 90.000 Euro gefüllt werden. Beispielhaft wurde eine Traditionsveranstaltung wie die Bürriger Kirmes genannt, nach dem Prinzip: Ehrenamt muss gestützt werden. Aber das war schon vor einer Woche im Finanzausschuss umstritten; und auch bis zur Sitzung des Stadtrats am Montagnachmittag hatte sich daran nichts geändert.  

Skepsis und der Wunsch nach Vertagung

Horst Müller von der Bürgerliste „outete“ sich zwar als Karnevalsfunktionär und bat den Rat, „doch einmal darüber nachzudenken, ob wir wieder Spaß am Karneval haben wollen“ – und den Vereinen entgegenkommen. Das änderte allerdings nichts daran, dass eine deutliche Mehrheit im Moment davor zurückschreckt, pauschal 90.000 Euro für die Brauchtumspflege bereitzustellen. 

„Eine Unterstützung der Vereine, wie von der CDU-Fraktion beantragt, sollte unter der Voraussetzung erfolgen, dass die Vereine die Notwendigkeit der Unterstützung belegen können“, das ist die Haltung der Kämmerei. Die Idee sei sicherlich gut, „allerdings bietet die finanzielle Situation der Stadt Leverkusen keinen Spielraum“, heißt es mit Blick auf den Betrag von 90.000 Euro. Das gelte auch schon im laufenden Jahr.

Die CDU hatte beantragt, dass die Differenz aus „nicht abfließenden Finanzmitteln des Haushalts“ bestritten wird. Die gibt es allerdings möglicherweise gar nicht. Deshalb soll über mehr Brauchtumspflege erst wieder gesprochen werden, wenn über den Haushaltsplan für 2025 insgesamt gesprochen wird.  

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