GastgewerbeDeutlich mehr Gäste übernachten in Leverkusen – zu wenig Personal

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Leverkusener Hotelzimmer

Leverkusen ist bei Übernachtungsgästen gefragt. Hier ein Zimmer des 2022 neu eröffneten Kristall-Hotel Fetthenne in Rheindorf

Die Gewerkschaft freut sich über die Entwicklung, warnt aber vor Überlastung des Personals und fordert deutlich mehr Gehalt.

206.400 Übernachtungen in Leverkusen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Köln im Jahr 2023 gezählt. Das ist ein deutlicher Anstieg um 19,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dauerurlauber gibt es allerdings eher wenige in Leverkusen: Im Schnitt blieben die Gäste zwei Tage in einem Hotelzimmer, einer Pension oder Ferienwohnung im Stadtgebiet. Die NGG Köln beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen. Ob Touristen oder Geschäftsleute – „Die Menschen haben Leverkusen auf dem Reise-Ticket. Es kommen reichlich Gäste“, sagt Marc Kissinger von der NGG Köln. Für das laufende Jahr könnten die Zahlen noch einmal steigen: Gerade die Erfolge von Bayer 04 Leverkusen und die im Sommer anstehende Fußball-Europameisterschaft mit Austragungsorten in Köln und Düsseldorf ziehen aktuell viele Menschen in die Stadt.

14 Prozent mehr Gehalt gefordert

Diese verlangen aber auch nach gutem Service, mahnt Kissinger: „Und genau daran hapert es oft. Die Branche braucht Fachkräfte. Also Profis, die ihren Job gelernt haben – von der Hotel-Rezeption über die Bar bis zum Spa.“ Weder ein Hotelfachmann, noch eine Restaurantfachfrau lassen sich durch angelernte Minijobber ersetzen. „Genau das versucht die Branche aber gerade.“ Nun werde mehr Arbeit durch steigende Gästezahlen auf weniger Köpfe verteilt. Das mache sich auch im Angebot sichtbar, warnt Kissinger  „Dünnere Speisekarten, weniger Zimmer, dafür mehr Ruhetage – der Personalmangel macht vielen Hotels, Restaurants und Gaststätten zu schaffen.“

Rund 3040 Beschäftige arbeiten laut NGG aktuell in der Leverkusener Gastro-Branche. Zu wenige: Gefragt sind sowohl ausgebildete Fachkräfte als auch Aushilfen oder Auszubildende.  Gegen den Fachkräftemangel gebe es nur eine Abhilfe, sagt Kissinger: bessere Löhne. Dafür werde die NGG Nordrhein-Westfalen im Sommer mit den Arbeitgebern vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga NRW) über einen neuen Tarifvertrag verhandeln. Die Forderung dazu liege bereits auf dem Tisch: Die NGG will ein Lohn-Plus von 14 Prozent erreichen. Davon sollen auch Azubis profitieren.

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