Pläne des NaturschutzvereinsVolksschule in Immekeppel soll „Haus für alle“ werden

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt das Vereinsheim des Bergischen Naturschutzvereins in Immekeppel

Das Vereinsheim des Bergischen Naturschutzvereins steht im Mittelpunkt von ambitionierten Planungen

Gemeinsam mit der Regionale-Agentur will der Bergische Naturschutzverein sein Vereinsheim in Immekeppel aufwerten

 Es soll im Jahr 2024 vorangehen mit der ehemaligen Volksschule im Sülztal. Der Bergische Naturschutzverein (RBN) als Eigentümer und Nutzer der historischen Immobilie in Schmitzbüchel nahe Immekeppel, so der RBN-Vorsitzende Mark vom Hofe, will zunächst das Außengelände neu gestalten.

Besucher des Vereinshauses sollen auf diese Weise Anregungen für den Garten daheim bekommen. Aber hinter der Aktion steht noch mehr: Die ehemalige Schule soll zukünftig auch Initiativen und Vereinen aus dem Sülztal offenstehen, die einen geeigneten Raum für Veranstaltungen und Treffen suchen.

Fördergelder können bauliche Veränderungen ermöglichen

Flankierend ist der RBN mit dem Büro der Regionale 2025 Bergisches Rheinland in engstem Kontakt: Das Projekt ist in den Qualifizierungsprozess eingespeist, 2023 ist es von den Mitgliedern der Fachjury mit dem C-Status versehen worden. Bis zur Förderwürdigkeit müssen die Pläne noch weiter ausgestaltet werden.

Für 2024 plant der Bergische Naturschutzverein, gemeinsam mit dem Regionalebüro um den Vorsitzenden Dr. Reimar Molitor und der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege nach Fördermittel zu schauen. Mithilfe von Fördergeld könnten bauliche Veränderungen an dem laut RBN in die Jahre gekommenen Gebäude angegangen werden.

Immekeppel: Haus der Volksschule bisher nur zu einem Drittel genutzt

Der Vorsitzende zeigt sich zuversichtlich: „Eine Regionale-Architektin hat unser Haus gesehen und spontan gesagt, das Haus müsse aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden.“ Das RBN-Projekt sei das Einzige der Regionale 2025 in Overath, zudem habe der Verein die Unterstützung des Rheinisch-Bergischen Kreises. „Das zeigt doch die Bedeutung des Projekts und insbesondere seine Sinnhaftigkeit.“

Das Haus in Immekeppel wird derzeit nur zu etwa einem Drittel genutzt. Aus dem Bereich Naturschutz, Umwelt, Bildung und Heimatgeschichte könnten Vereinspartner hinzustoßen, auch als klassisches Selbstversorgerhaus soll die Einrichtung etabliert werden. Angestrebt wird eine multifunktionale Nutzung und eine gemeinsame Trägerschaft.

Beifall für Insekten-Experte Dr. Martin Sorg aus Krefeld

Bei den Naturschützern kümmert sich eine mehrere Dutzend Aktive umfassende Gruppe um das Projekt, unter anderem initiiert von Vorstandsmitglied Claus Steck aus Odenthal. Auch bei den Krötenwanderungen im Freudenthal und in Landwehr bei Odenthal helfe diese Gruppe, lobt der Vorsitzende, ebenso bei der Apfelernte und dem Apfelfest. Ein genaues Auge will der Verein auch auf die Situation der Insekten werfen.

Zur Mitgliederversammlung war Experte Dr. Martin Sorg vom Entomologischen Verein aus Krefeld nach Overath gekommen, er berichtete von einem dramatischen Rückgang der Insektenpopulation in den vergangenen 25 Jahren um 75 Prozent. Beifall bekam Sorg für die Forderung, Naturschutzgebiete künftig großzügiger auszuweisen und in Zonen einzuteilen, ähnlich wie in den Wasserschutzzonen. Der Vereinsvorsitzende versprach, bei der Landschaftsplanung verstärkt auf diese Zonierungen hinzuweisen.

Der RBN werde sich auch weiter mit dem Krefelder Verein eng austauschen. In seinem Vortrag war Sorg auch auf Photovoltaikanlagen eingegangen: Sie würden keine schädlichen Immissionen abgeben.

Bei einer extensiven Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen unter und neben Photovoltaikanlagen ergebe sich längerfristig eine Verbesserung der Situation. „Das gilt für Ackerflächen mit Mais wie für intensives Grünland, was im Bergischen vorherrschend ist.“

KStA abonnieren