40 Jahre„Die unendliche Geschichte“ – Was wurde aus den Stars des 80er-Jahre-Klassikers?

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Noah Hathaway alias Atreju in einer Szene aus „Die unendliche Geschichte“

Noah Hathaway alias Atreju in einer Szene aus „Die unendliche Geschichte“ (Archivbild)

Vor 40 Jahren kam „Die unendliche Geschichte“ in die Kinos. Bald soll es eine Neuverfilmung geben. Was ist aus den Stars des Originals geworden?

40 Jahre nach dem Kinostart der Version von Wolfgang Petersen ist eine Neuverfilmung von Michael Endes Roman „Die unendliche Geschichte“ geplant. Der Nachlassverwalter Endes (1929–1995), Wolf-Dieter von Gronau, habe den Firmen Michael Ende Productions und See-Saw Films die Verfilmungsrechte zur Verfügung gestellt, teilten die Beteiligten am 20. März 2024 mit. „Michael Ende Productions und See-Saw Films beginnen nun mit der Suche nach geeigneten kreativen Filmschaffenden für diese Romanverfilmung.“ Wann und wo der Film in die Kinos kommt, ist noch nicht bekannt.

Aber diese Neuigkeit ist eine gute Gelegenheit, noch einmal nachzuschauen, was aus den Schauspielern und anderen Stars der Originalverfilmung von „Die unendliche Geschichte“ geworden ist.

Was wurde aus Barret Oliver alias Bastian Bux?

Barret Oliver wurde zunächst durch „Die unendliche Geschichte“ zu einem überaus populären Kinderstar, der bis 1989 in über 20 Film- und Fernsehrollen zu sehen war. Darunter waren Kinoerfolge wie „D.A.R.Y.L. – Der Außergewöhnliche“, in dem er die Titelrolle spielte, sowie die beiden „Cocoon“-Filme, die 1985 und 1988 in die Kinos kamen. Er wurde mehrfach für den wichtigen Nachwuchspreis „Young Artist Awards“ nominiert und erhielt für „D.A.R.Y.L.“ den Saturn Award.

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Anfang der 1990er Jahre zog sich Oliver, inzwischen ein Teenager, weitgehend aus der Schauspielerei zurück. Er entwickelte eine Leidenschaft für die Fotografie, insbesondere für historische Fototechniken aus dem 19. Jahrhundert. 

Er wurde ein Experte auf diesem Gebiet, gab Kurse und veröffentlichte 2007 sogar ein Buch mit dem Titel „A History of the Woodburytype“, das sich auf eine bestimmte Drucktechnik konzentrierte. Mit seiner Filmkarriere hat der mittlerweile 50-Jährige komplett abgeschlossen, auch optisch erinnert nichts mehr an die 1980er Jahre.


Was wurde aus Noah Hathaway alias Atreju?

Noah Hathaway wurde als Atreju in „Die unendliche Geschichte“ kurzzeitig zum Teenie-Star, erhielt sogar den „Bravo Otto“ in Silber und füllte wochenlang die Jugendgazette. Auch der „Saturn Award“ wurde ihm verliehen. Danach drehte er nur noch wenige Filme, darunter das von der Kritik verrissene Fantasy-Abenteuer „Troll“ an der Seite von Ex-„Drei Engel für Charlie“-Star Shelley Hack. Zwischen 1986 und 2012 war Hathaway nur in einem einzigen Film zu sehen. Seitdem ist er wieder regelmäßig in kleineren Filmrollen zu sehen, meist in Low-Budget-Produktionen.

Noah Hathaway als Atreju in Die unendliche Geschichte. Er hält das „Auryn“ der Kindlichen Kaiserin in der Hand.

Noah Hathaway als Atreju in „Die unendliche Geschichte“. Er hält das „Auryn“ der Kindlichen Kaiserin in der Hand. (Archivbild)

Hathaway hat neben der Schauspielerei noch andere Interessen, darunter Kampfsport und Motorradrennen. Er arbeitet auch als Tätowierer und besitzt ein eigenes Tattoostudio. Außerdem ist er zertifizierter Waffenausbilder. Hathaway ist geschieden und hat zwei Söhne mit seiner Ex-Frau Sameerah Hoddison. Er lebt in Los Angeles und zeigte sich gerne und oft auf Instagram. Er ist auch hin und wieder Gast bei Fantasy-Conventions.


Was wurde aus Tami Stronach alias die kindliche Kaiserin?

Wie ihre beiden männlichen Kollegen wurde auch Tami Stronach, geboren im Iran als Tochter eines schottischen Vaters und einer israelischen Mutter, nach dem Kinoerfolg von „Die unendliche Geschichte“ zum Kinderstar. Sie erhielt den goldenen „Bravo Otto“ und versuchte sich mit der von Ralph Siegel produzierten Single „Fairy Queen“ sogar als Sängerin. Im September 1984 sollte sie in der „Spielbude“ des NDR auftreten, doch die Moderatorin meinte uncharmant, die angehende Schlagersängerin sei schlecht in der Schule und dürfe deshalb auf Anordnung der Eltern nicht kommen.

Tami Stronach als „Kindliche Kaiserin“ in „Die unendliche Geschichte“.

Tami Stronach als „Kindliche Kaiserin“ aka „Mondenkind“ in „Die unendliche Geschichte“. (Archivbild)

Dabei blieb es. Die Eltern verhinderten weitere Karriereambitionen der Kleinen aus Angst, sie könnte abrutschen wie so viele andere Kinderstars. Stronach absolvierte später eine Tanzausbildung. Im Jahr 2000 gründete sie ihr eigenes Tanzstudio in New York, wo sie bis heute als Tanzlehrerin, Choreografin und Yogalehrerin arbeitet.

Nach 34 Jahren Filmpause war sie 2018 erstmals wieder in der kleinen Low-Budget-Produktion „Ultra Low“ an der Seite von Lauren Holly zu sehen. Im Jahr zuvor war sie als Gast bei der Weltpremiere der Kindershow „Spiel mit der Zeit“ auf dem roten Teppich im Berliner Friedrichstadt-Palast zu sehen.

In den letzten Jahren hat Stronach ihre Präsenz in den sozialen Medien verstärkt, wo die 51-Jährige Einblicke in ihr Privatleben, ihre künstlerischen Projekte und gelegentliche Rückblicke auf ihre Zeit bei der „Unendlichen Geschichte“ gibt.


Was wurde aus Tilo Prückner alias Nachtalb?

Kaum zu glauben, aber das deutsche Fernsehurgestein Tilo Prückner spielte tatsächlich den Nachtalb in „Die Unendliche Geschichte“. Die Maskenbildner hatten ganze Arbeit geleistet.

Vor und nach seiner Rolle in dem Kultfilm wirkte er in zahlreichen Fernsehserien und Kinofilmen mit, darunter populäre Produktionen wie „Tatort“ und „Adelheid und ihre Mörder“. Prückners markantes Aussehen und sein schauspielerisches Talent machten ihn zu einem beliebten Charakterdarsteller. 

Tilo Prückner im Oktober 2019 in Köln.

Tilo Prückner im Oktober 2019 in Köln. (Archivbild)

Die Filmdatenbank IMDB listet über 240 Rollen für den Schauspieler, der bis zu seinem Tod an Herzversagen im Alter von 79 Jahren im Jahr 2020 mit den „Rentnercops“, „Kommissarin Lucas“ oder der fünfteiligen Reihe „Ostwind“ große Erfolge feierte.


Was wurde aus Wolfgang Petersen, dem Regisseur von „Die unendliche Geschichte“?

Wolfgang Petersen, der Regisseur von „Die unendliche Geschichte“, nutzte den Erfolg des Films als Sprungbrett für eine beeindruckende Karriere in Hollywood. Nachdem er bereits mit „Das Boot“ weltweite Anerkennung gefunden hatte, etablierte sich Petersen als einer der führenden Regisseure im Genre der großen Unterhaltungsfilme.

Wolfgang Petersen im Jahre 2019.

Wolfgang Petersen im Jahre 2019. (Archivbild)

Sein Talent für visuell beeindruckende und emotional mitreißende Erzählungen zeigte sich in Hollywood-Blockbustern wie „In the Line of Fire“, „Air Force One“, „Der Sturm“ oder „Troja“. Petersens Fähigkeit, komplexe Geschichten so zu erzählen, dass sie sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum Anklang finden, machte ihn zu einem der angesehensten Regisseure seiner Generation. Petersen starb im Jahr 2022 im Alter von 81 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.


Was wurde aus Limahl, Sänger des Titelsongs „Never Ending Story“?

Limahl, der mit bürgerlichem Namen Christopher Hamill heißt, wurde Anfang 1983 als Leadsänger der Band Kajagoogoo mit dem Hit „Too Shy“ weltberühmt. Noch im selben Jahr überwarf er sich mit seinen Bandkollegen und landete Ende des Jahres mit „Only for Love“ seinen ersten Solohit. Mit dem von Giorgio Moroder geschriebenen und produzierten Titelsong „Never Ending Story“, der zu einem internationalen Hit wurde, gelang ihm dann ein Welterfolg. Er setzte seine Karriere mit kleineren Hits wie „Love in Your Eyes“ (1986) fort, konnte aber langfristig nicht mehr an seine frühen Erfolge anknüpfen.

Dennoch blieb er im Musikgeschäft aktiv, veröffentlichte weitere Platten wie 2020 die Single „Still in Love“ und tritt weiterhin weltweit auf. Limahl ist Stammgast bei nostalgischen Musikveranstaltungen, die den Hits der 80er Jahre gewidmet sind.

Unvergessen bleibt auch sein Auftritt in der ProSieben-Show „Comeback – Die große Chance“ (2004). Er ist auch in den sozialen Medien präsent, wo er Einblicke in sein persönliches und berufliches Leben gewährt. Limahl ist offen homosexuell und seit über 30 Jahren mit Steve Evans liiert.

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