IHK beklagtWohnungsmangel bremst die Entwicklung der Gesundheitsbranche in Rhein-Sieg aus

Lesezeit 2 Minuten
Am Krankenhaus St. Josef in Troisdorf führen Ärzte den Einsatz eines Roboters bei der Operation mit Knieprothesen vor.

Rund 70.000 Menschen arbeiten in Bonn/Rhein-Sieg in der Gesundheitsbranche. Deren Entwicklung wird durch fehlenden Wohnraum aber behindert, beklagt die IHK.

70.000 Menschen arbeiten in Bonn/Rhein-Sieg in der Gesundheitsbranche. Deren Entwicklung wird durch Wohnraummangel aber behindert, beklagt die IHK.

Der Wohnraummangel hemmt die Weiterentwicklung der Gesundheitswirtschaft in der Region Bonn/Rhein-Sieg. Das beklagt die Industrie- und Handelskammer (IHK). „Das Beispiel der Gesundheitswirtschaft zeigt anschaulich, wie der Wohnungsmangel in unserer Region Arbeitsplatzmobilität behindert und damit die wirtschaftliche Entwicklung bremst“, sagt Stephan Wimmers, IHK-Geschäftsführer für Standortpolitik. „Die Kommunen müssen dringend alle zur Verfügung stehenden Flächen ausweisen und sich in der Neuaufstellung des Regionalplans für den Wohnungsbau einsetzen.“

Laut dem neuen IHK-Report zur Gesundheitsbranche zählt diese zu den größten und wachstumsstärksten Wirtschaftszweigen im Rhein-Sieg-Kreis und der Bundesstadt Bonn. Dort seien etwa 70.000 Menschen in 1250 Unternehmen in der Branche tätig. Dazu zählten 20 Krankenhäuser und Kliniken sowie mehr als 1000 Arztpraxen und psychotherapeutische Praxen. Hinzu kämen Unternehmen in Bereichen wie Medizintechnik sowie der Groß- und Einzelhandel mit medizinischen Produkten.

Der Branchen fehlen in Bonn/Rhein-Sieg bis 2030 rund 5000 Arbeitskräfte

Die Branche stehe, so Wimmers, für etwa zehn Prozent der regionalen Bruttowertschöpfung und sei eng verbunden mit hiesigen Forschungseinrichtungen, Institutionen des Bundes und der regionalen Startup-Szene.

Allerdings prognostiziere der Fachkräftemonitor der IHK NRW, dass allein in der Region Bonn/Rhein-Sieg bis zum Jahr 2030 rund 5000 Arbeitskräfte in der Gesundheitsbranche fehlen werden. Grund sei neben einer unzureichenden Verkehrsinfrastruktur und dem allgemeinen Fachkräftemangel auch die schwierige Lage auf dem Wohnungsmarkt.

„Die Kommunen müssen dringend alle zur Verfügung stehenden Flächen ausweisen und sich in der Neuaufstellung des Regionalplans für den Wohnungsbau einsetzen“, fordert vor diesem Hintergrund IHK-Geschäftsführer Wimmers. Profitieren würde die Gesundheitswirtschaft auch von einer besseren Verkehrsinfrastruktur. „Projekte wie die Westbahn, die Seilbahn auf den Venusberg oder die Niederkasseler Stadtbahn müssen wir gerade für diese Branche und ihre Beschäftigten weiter vorantreiben“, sagt Wimmers.

KStA abonnieren