Bäume und WälderAusstellung in der in Schweinheimer Galerie bietet neue Perspektiven

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Die Galeristen Helmut Doll und Frank Gunzelmann stehen an zwei Werken, die sie in der aktuellen Ausstellung in Schweinheim zeigen.

Zu einer spannenden Reise in die Natur laden Helmut Doll (l.) und Frank Gunzelmann ein.

Werke von Ulrich Erben und Fotografien von Simone Nieweg sind in der neuen Ausstellung in der Galerie Schlangeneck in Schweinheim zu sehen. 

Mit einem Ausflug der Sinne hinein in die Natur locken die Galeristen Helmut Doll und Frank Gunzelmann nun die Besucher zu ihrer neuen Ausstellung in der Galerie Haus Schlangeneck nach Schweinheim. Neben Werken von Ulrich Erben, der Jahrzehnte des Wachstums eines Baumes als eine Momentaufnahme auf Leinwand gebannt hat, und Fotografien von Simone Nieweg, die mit ihrem eigenwilligen Blick auf ihre Umgebung neue Perspektiven in der Wahrnehmung der Natur zulässt, gelang es den Gastgebern, durch geschickte Positionierung der Bilder auch den eigenen Garten als Wohlfühloase in die Ausstellung zu integrieren.

„Beide Künstler lassen sich in ihren Werken von der Natur inspirieren und spiegeln diese auf ihre einzigartige Art und Weise wider“, betonte Helmut Doll: „Wir haben die Möglichkeit genutzt, dass die Besucher das in den Bildern dargestellte Lichtspiel in den Verästelungen der Bäume auch live mitverfolgen können.“

Werke mit Wäldern und einzelnen Bäumen sind in Schweinheim zu sehen

Obwohl sowohl Ulrich Erben als auch Simone Nieweg in den ausgewählten Werken Wälder und einzelne Bäume in den Fokus rücken, könnte ihre Darstellung der gleichen Motive kaum unterschiedlicher ausfallen. Ulrich Erben, dessen Ursprung seiner Schaffenskraft in der „konkreten Kunst“ mit klaren geometrischen Formen zu finden sei, stelle in seinen jüngsten Malereien die Entwicklung des Baumes und die dabei mitwirkenden äußeren Umstände in den Vordergrund, so Doll.

„Ein Baum wächst normalerweise sehr gerade in die Höhe. Ulrich Erben fängt in seinen Bildern auch die Einflüsse des Windes ein, der den Baum im Laufe der Jahre in eine bestimmte Richtung drückt.“ Auf eine sehr puristische, bei näherer Betrachtung aber dennoch detailverliebten Art gelingt es dem Künstler, auch die Bewegung und den steten Kampf der Naturgewalten nur durch die Darstellung der Stämme auf Leinwand zu bannen.

Motive rücken meist nur nebensächlich ins Bewusstsein

Simone Nieweg hingegen präsentiert in ihren Fotografien scheinbar alltägliche Motive, wie man ihnen bei jedem Waldspaziergang begegnen könnte. Dabei rücken diese Motive zumeist aber nur eher nebensächlich ins Bewusstsein.

Eine Begegnung mit der Umsetzung von vermeintlich Alltäglichem machte auch Helmut Doll: „Das erste Bild, das ich von Simone Nieweg gesehen habe, war ein Blumenkohl“, erinnerte er sich: „Während ich mich zunächst noch gefragt habe, was an einem Blumenkohl so besonders sein soll, habe ich mich mit der Zeit immer mehr davon faszinieren lassen, wie es der Künstlerin gelingt, solche banalen Dinge zur Kunst zu erheben.“

Die Meisterschülerin von Bernd und Hilla Becher wähle für ihre Bilder eher trist wirkende, graue Hintergründe, um den Blick eines Betrachters auf das ausgewählte Objekt zu fokussieren. Während der Himmel grau und auch sonst kein Leben in ihren Werken erscheint, erstrahlt das bei beschriebenen Waldspaziergängen sonst wenig beachtete Geäst plötzlich in neu erwachtem Glanz und gibt einen selten gekannten Blick auf die Umgebung wieder.


Die Werke von Ulrich Erben und Simone Nieweg können ab sofort in der Galerie Schlangeneck, Schweizer Straße 41, in Schweinheim, besichtigt werden. Bis Freitag, 21. Juni, kann die Ausstellung mit dem Titel „da sein“ immer mittwochs bis samstags zwischen 11 und 17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter der Nummer 0 22 55/22 28 78 besichtigt werden.

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