KüpperstegDie Betonwände am Leverkusener Europaring bewegen sich wieder

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Deutlich ist die Neigung eines Teils der Stützwand am Europaring zu sehen. Oben sind Markierungen, wie kleine Zielscheiben, an denen die Veränderung abgelesen werden kann.

Deutlich ist die Neigung eines Teils der Stützwand am Europaring zu sehen. In der Mitte oben sind Markierungen, wie kleine Zielscheiben, an denen die Veränderung abgelesen werden kann.

Altes Thema, neue Verschiebungen im Beton: Nach 17 Jahren muss der abgestützte Trog des Europarings neu gesichert werden.

Der Trog ist wieder in Bewegung: Die TBL (Technische Betriebe Leverkusen) müssen sich nach 2007 erstmals wieder mit der Abstützung der Windthorststraße im Trog der Stadtautobahn beschäftigen. Seit man vor 17 Jahren festgestellt hatte, dass sich die Wände neigten, wurde der Trog regelmäßig überprüft. Bei der Prüfung im März 2024 habe man Verschiebungen feststellen müssen, die sofortiges Handeln erforderten, schreiben die TBL in den Mitteilungen der Verwaltung an den Stadtrat (z.d.A. Rat).

Man habe eine Firma gefunden, die die Arbeiten kurzfristig durchführen könne, damit soll schon Ende Mai/Anfang Juni begonnen werden. Weiter unten im Trog sollen ein paar zusätzliche Stützen eingebaut werden und einige der alten Gitter-Stützen von 2007 sind inzwischen selbst vom Rost angegriffen, präzisiert Maureen Strick von den TBL.

Deutliche Neigung: Nach 17 Jahren muss daran wieder gearbeitet werden.

Deutliche Neigung: Nach 17 Jahren muss daran wieder gearbeitet werden.

Das Provisorium der Stahlstützen hat lange gut funktioniert: 17 Jahre ist es her, dass der Europaring mit Stützstreben gesichert werden musste. Erst war es die östliche Stützwand unterhalb der Windthorststraße, die sich laut einer Messung acht Zentimeter in Richtung Tunnel geneigt hatte. Die Ursache: Die Stahlarmierung in der Wand war gerostet und gerissen. Die Mauer, die verhindert, dass die Windthorststraße auf den Europaring sackt, musste mit Schwerlaststreben abgestützt werden.

Rost an der Stahlarmierung im Trog am Europaring: Daran muss jetzt nach 17 Jahren wieder gearbeitet werden.

Rost an der Stahlarmierung im Trog am Europaring: Daran muss jetzt nach 17 Jahren wieder gearbeitet werden.

Eine zu dichte Abdichtung im Grundwasserbereich verhindere, dass durch Fugen und Risse einsickerndes Regenwasser wieder nach unten austreten kann, so die Erklärung damals. Insbesondere durch Streusalz sei es deshalb im Lauf der Jahrzehnte zur Korrosion der Stahlarmierung im Beton gekommen. Für die Sanierung der Wand hatten TBL-Experten 700.000 Euro ermittelt. Das Abstützen der Mauer war sehr viel günstiger und es drohte keine unmittelbare Gefahr mehr. Der Autoverkehr läuft auch heute auf einer Fahrspur je Richtung ungestört.

Der Autoverkehr auf der Bundesstraße 8 im Trog kommt mit zwei Spuren aus.

Der Autoverkehr auf der Bundesstraße 8 im Trog kommt mit zwei Spuren aus.

Deshalb beließ man es bei den Stützen, obwohl die Lösung als Symbol für die finanzielle Armut der Stadt Leverkusen herhalten musste. Statt der Sanierung wollte man sich verstärkt mit anderen Lösungen als der bloßen Wiederherstellung beschäftigen, also zum Beispiel mit einem Rückbau des Trogs und einer Umgestaltung mit Bäumen und einer begrünten Böschung, aber die Initiative blieb stecken. Zuletzt entschied der Rat, noch einmal zu prüfen, ob der Trog nicht ganz zugeschüttet werden kann. Dann müsste allerdings der Kreisverkehr in Küppersteg zusätzlich den gesamten Durchgangs-Autoverkehr aufnehmen.

2010 musste auch die Wand auf der Westseite abgestützt werden, allerdings nicht in einer Hauruckaktion wie gegenüber, weshalb man passende Doppel-T-Stahlträger bestellen konnte; die sollen wesentlich länger halten als die älteren Gitterstützen auf der anderen Seite.

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